Rudolf Steiner zum 100. Todestag - Ein Vortrag von Wolfgang Peter, 2025

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100. Todestag von Rudolf Steiner, ein Vortrag von Dr. Wolfgang Peter. Link zum ↘mp3 Audio

Transkription des Vortrags vom 8. Mai 2025

+++ Transkription durch Elke, Stand Mai 2025 +++

Vorschau

Ein Vortrag von Dr. Wolfgang Peter, gehalten am 8.5.2025 in der Friedrich Eymann Schule, 1130 Wien

Im folgenden Vortrag werden wichtige Schritte im Leben und Wirken von Rudolf Steiner, insbesondere seine Kindheits- und Jugend- und Studienzeit anschaulich dargelegt. Schon als Kind unterschied Steiner zwischen den Dingen, die man sehen, die man wahrnehmen kann, und den Dingen, die man nicht sehen kann, das, was man nur im Bewusstsein, in der Seele erfahren kann. Erst wenn man beides zusammenschauen und miteinander verbinden kann, kommt man zur Wirklichkeit. In den naturwissenschaftlichen Werken Goethes, namentlich in der Farbenlehre und in der Metamorphosen Lehre findet er Anknüpfungspunkte, an denen er seine eigenen Ideen weiter entfalten kann. Durch seinen Hochschullehrer Karl Julius Schröer wird es ihm ermöglicht, an der Herausgabe von Goethes naturwissenschaftlichen Schriften für die Kürschner'sche Ausgabe zu arbeiten. In der Folge wird Steiner nach Weimar berufen, um an der großen Weimarer Ausgabe von Goethes Werken mitzuarbeiten. In Weimar lernt er u. a. Ernst Haeckel, den deutschen "Papst" der materialistischen Evolutionslehre kennen, die er durchaus aufgreift, aber um die geistige Dimension, d.h. um die Welt, die man nicht sehen, aber innerlich erfahren kann, erweitert. Der Mensch ist eben nicht nur ein materieller Körper und sein Leben besteht nicht nur in materiellen Prozessen, sondern es wirkt in ihm gestaltend auch ein Geistiges, das das Stoffliche beständig umgestaltet und individuell prägt. Um 1900 übersiedelt Rudolf Steiner nach Berlin, wo er von der Theosophischen Gesellschaft eingeladen wird, einen Vortrag über Friedrich Nietzsche zu halten, den Steiner kurz vor dessen Tod noch persönlich kennenlernen durfte. Bei den Theosophen fand er erstmals eine Zuhörerschaft, zu der er ganz offen über die geistige Seite der Welt sprechen konnte.

Begrüßung und Vorstellung 00:00:21

Ich begrüße Sie sehr herzlich!

Ich bin hier unter anderem auch als Chemielehrer tätig in der Schule, immer. Es ist sehr beliebt, wenn es dann qualmt und ich hinterlasse in allen Klassen meinen Eindruck. Irgendwas, wohin gespritzt halt an die Wand oder so. Also Waldorfpädagogik hat was mit Erleben auch zu tun. Wirklich nicht nur abstrakte Dinge anzuschauen, sondern ganz konkret zu werden. Und damit sind wir schon bei Rudolf Steiner, weil eines seiner vielen Felder, die er bearbeitet hat und wo er Impulse gegeben hat, war die Waldorfpädagogik. Aber da werden wir noch im Detail dazu kommen.

Rudolf Steiners Herkunftsfamilie und sein früh ausgeprägtes soziales Anliegen 00:01:03

Wer war Rudolf Steiner? Geboren wurde er 1861 in Kraljevec, im heutigen Kroatien. Ist eine sehr flache Landschaft dort. Warum in Kroatien? Er gehörte damals zur österreich-ungarischen Monarchie und es ging die Südbahn dort durch. Und sein Vater war Angestellter der österreichischen Bundesbahn und hat dort in der Station gearbeitet, eben in Kraljevec. Und daher ist die ganze Familie dort in Kraljevec gewesen. Ursprünglich stammen seine Eltern aber aus dem Waldviertel, beide, Vater und Mutter. Rudolf Steiner hat dann später noch zwei Geschwister bekommen, also eine Schwester und einen Bruder, der gehörlos geboren wurde und der also immer ein Sorgenfall war. Ein Sorgenkind war für die Familie, weil er nie eigentlich alleine leben konnte oder alleine sein Leben bestreiten konnte, sondern immer Unterstützung brauchte. Auch etwas, was Rudolf Steiner dann später eben in die Betreuung seelenpflegebedürftiger Menschen, Menschen mit Behinderungen und so weiter, was eben ein sehr großes Anliegen war, auch aus seiner eigenen Erfahrung heraus. Er konnte sich ja selber dann nicht immer kümmern um den Bruder, weil er viel in der Welt herumgereist ist, im Grunde zu großen Vortragsreisen, aber er hat immer wieder die Familie besucht und eben auch sehr sich zu Herzen genommen, also was kann man tun, um seinem Bruder zu helfen irgendwo. Mit dem hat er sich sehr beschäftigt, sein Leben lang. [Guten Abend!].

Aufgewachsen im Spannungsfeld aufblühender technischer Neuerungen des 19. Jh. und in einer Natur-Umgebung 00:02:57

Er wurde in Kraljevec geboren, schon dort im Spannungsverhältnis zwischen Eisenbahn, modernster Technik damals. Also man muss sich denken, das 19. Jahrhundert war das Zeitalter der Industrialisierung, also wo die Technik aufgeblüht ist. Natürlich gab es schon im Jahrhundert davor Ansätze dazu, Dampfmaschine und dergleichen. Aber jetzt im 19. Jahrhundert, vor allem so ab den 1840er Jahren, beginnt es so richtig aufzuwachsen. Und Eisenbahn, Telegrafie, also das heißt Kommunikation über weite Entfernungen, das ist damals das Aufstrebende. Das ist die eine Seite, in die Rudolf Steiner hineingeboren wird. Und das andere ist die Naturumgebung, mit der er sich sehr verbunden gefühlt hat. Natürlich, dort in Kraljevec waren sie nicht sehr lange, die Familie. Sie ist dann übersiedelt nach Österreich, im kleineren Sinn, in den geografischen Raum des heutigen Österreichs, nach Pottschach. Dort ist der kleine Rudolf Steiner dann auch in die Schule gekommen und hat aber auch sehr viel immer in der Natur sich aufgehalten. Die Familie hatte auch einen kleinen Garten, wo angebaut wurde und dergleichen. Also wo er sich auch sehr intensiv darum gekümmert hat.

Rudolf Steiner gab nur Anregungen, wenn er danach gefragt wurde, z.B. Impulse für die biologisch-dynamische Landwirtschaft 00:04:33

Auch ein Impuls, der später bei Rudolf Steiner in ganz großer Weise herausgekommen ist, in Form der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, die er begründet hat, weil Menschen ihn angesprochen haben: Ach, das Essen wird immer schlechter, was auf den Feldern wächst, die Qualität ist nicht mehr die, wie sie früher war. Damals bitte, also dieser Kurs für die biologisch-dynamische Landwirtschaft hat Rudolf Steiner 1924 gehalten. Und da haben schon alle gejammert, also es wird immer schlechter, die Qualität. Und man hat ihn gefragt, können Sie uns Anregungen geben dazu? Und er hat Anregungen gegeben und aus dem ist heute also die biologisch-dynamische Landwirtschaft entstanden, was man kennt aus den Demeter-Produkten, also da steckt dieser Geist dahinter. Und ich werde dann in der Folge noch darauf eingehen, so ein bisschen auf die Hintergründe, die dahinterstecken. Aber nur so, dass Sie am Anfang mal eine gewisse Ahnung haben.

Also die meisten Dinge, die Rudolf Steiner initiiert hat, sind später entstanden dadurch, dass ihn Menschen gefragt haben, haben Sie eine Anregung auf diesem oder jenem Feld? Er wurde zu vielen Dingen gefragt und hat dann eben einfach Anregungen gehabt. Und er hat auch irgendwann einmal gesagt, ja zu vielen Dingen konnte ich auch nichts geben, weil mich niemand gefragt hat. Und wenn mich niemand fragt, ich schütte nicht einfach irgendwas aus, was vielleicht niemand interessiert oder nicht empfänglich ist dafür, sondern ich kann nur Fragen beantworten, die auch wirklich gestellt werden, wo ich merke, bei den Menschen ist das Bedürfnis da. Das ist auch ganz wichtig, finde ich. Also man sollte nicht den Menschen irgendwas darüber schütten, was sie eigentlich vielleicht gar nicht wissen wollen, sondern wenn man etwas geben kann, dann muss auch ein Bedürfnis dafür da sein. Das ist ganz wichtig. Das hat sich Rudolf Steiner also zu einer zentralen Maxime gemacht. Er hat nicht einfach, ich verkünde meine Weltanschauung, ob Sie es haben wollen oder nicht, sondern er hat gewartet im Grunde, dass man ihn fragt.

Die frühe Schulzeit in Pottschach und ein dramatisches Erlebnis 00:06:50

Aber gehen wir so ein bisschen der Reihe nach. Also er ging in Pottschach, nachdem sie von Kraljevec nach Pottschach übersiedelt sind, die ganze Familie, ging er dort in die Schule, also in die Volksschule. Und da gab es schon einmal, nach einiger Zeit als er dort war, ein, ja - für den kleinen Rudolf Steiner ein dramatisches Erlebnis in gewisser Weise. Er wurde nämlich beschuldigt, die Schulbänke mit der Tinte, alle Schulbänke mit der Tinte vollgeschmiert zu haben. Also um die Tintenfässer herum gab es so einen großen Patzen Tinte herum. Und er war es aber nicht. Es war nämlich der Sohn des Dorfschullehrers. Der war es. Und der Dorfschullehrer selber hat das eh so irgendwie geahnt und wollte eigentlich schon sagen … aber dann kam die Gattin des Dorfschullehrers: “Nein, der Rudolf ist schuld, mein Sohn macht so etwas natürlich nicht!” Also wurde er beschuldigt, worauf der Vater dann hat gesagt: “Bub! Du gehst mir nicht mehr in diese Schule!” Und hat ihn selbst unterrichtet. In der Bahnstation, so zwischen seinen ganzen Dienstsachen hat er halt dem kleinen Rudolf Lesen beigebracht, Schreiben beigebracht.

Hat aber wenig Zeit dazu gehabt und der kleine Rudolf hat sich ja insbesondere aber interessiert, was macht denn mein Vater da in seinem Beruf? Wie geht er mit der Technik um? Was macht er da? Das hat ihn viel mehr interessiert. Und beim Schreiben lernen hat er die Angewohnheit gehabt, ja, ich schreibe so wie man es hört. Das heißt, orthografisch richtig war ihm zunächst einmal nichts beizubringen. So wie man es hört. Er hat brav die Buchstaben gelernt, das ging recht schön, aber dass das so grammatikalisch oder orthografisch ganz richtig ist, hat ihn nicht interessiert. Sondern: Ich schreibe, wie ich höre. Also er hat so seine Eigenheiten auch gehabt. Eine ganz besondere Eigenheit als ganz kleiner Bub war, wenn das Essen fertig war … er hat gegessen und dann hat er den Teller auf den Boden geworfen. Nicht als Zerstörungsdrang, überhaupt nicht. Sondern wenn er fertig ist, muss der Teller weg. Bums, lag er am Boden. Es hat also Mühe gekostet, ihm beizubringen, dass man diesen Teller wieder verwenden kann. Er hat irgendwie gedacht, es wäre ein Einwegteller. Er beschreibt das selber in seinem “Lebensgang”, in seiner Autobiografie. Er sagt auch deutlich, Zerstörungsdrang war das überhaupt nicht. Aber es gehört weg, ist nicht mehr zu brauchen, weg damit, ist für den einmaligen Gebrauch. Das hat er sich als Kind so zusammengereimt. Er hat so seine Eigenheiten gehabt. Dann hat er mit der Schreibfeder - man hat damals mit Federn geschrieben, nicht mit diesen Gänsekielen mehr, aber mit einer Redisfeder sozusagen. Und mit der hat er experimentiert. Also er hat das Papiermesser des Vaters genommen. Seine Feder hat ja diesen Schlitz, wo die Tinte schön rinnen kann, durch. Er hat das aufgebogen, auseinandergebogen, hat das angeschaut, hat es dann natürlich wieder zusammengezwickt, das Ganze, was nicht unbedingt für die Sauberkeit der Schrift dann geführt hat, sondern es waren halt sehr viele Tintenpatzen auf seinen Texten drinnen. Also er wollte immer was tun, was erleben dabei, was machen und hat so seine eigenen Vorstellungen halt davon gehabt und die eingebracht.

Die Geometrie als Glückserfahrung. Gesetzmäßigkeiten hinter dem Sichtbaren erkennen. Die Welt, die ich sehen kann, wäre nicht da ohne die Welt, die ich nicht sehen kann 00:10:37

Ja, dann kam er wieder in die nächste Ortschaft. Also das war damals eben so bei der Eisenbahn, dass die Familie in relativ kurzen Zeitintervallen wieder übersiedeln musste. Man wurde wieder versetzt in eine andere Station und hat im Grund kein Einspruchsrecht gehabt. Also ein Stückchen weiter, mehr Richtung Ungarn jetzt hinüber, ein bisschen weiter von den Bergen weg, nach Neudörfel. Neudörfel, das ist bei Wiener Neustadt in der Nähe. Ich habe interessanterweise diese Gegend lange, bevor ich was von Rudolf Steiner wusste und von Anthroposophie schon gar nicht, hatte ich eine starke Beziehung zu Wiener Neustadt und auch zu Neudörfel, weil meine verstorbene Gattin ist in Wiener Neustadt geboren und wir sind alle 14 Tage mit ihrer Mutter nach Neudörfel gefahren zur Kirche, zum Kirchenwirt und da ist gleich daneben der Bahnhof. Ist nicht mehr ganz das Originalgebäude, wie es damals war, aber doch ein sehr altehrwürdiges auch heute noch. Also dort habe ich mich immer herumgetrieben in der Gegend.

Ja, also in Neudörfel ist er dann wieder zur Schule gegangen. Also der Vater hat es dann wieder aufgegeben ihn zu unterrichten. Er ist in die Schule gegangen, in die Volksschule dort und da hat er einen Geometrielehrer gehabt, einen Hilfslehrer eigentlich, der ihm Geometrie beigebracht hat. Und das war für ihn das Spannendste überhaupt. In seiner Autobiografie [GA 28] schreibt er - und ich glaube nicht so viele Schüler würden das schreiben: Da habe ich das erste Mal in meinem Leben erfahren, was Glück ist. An der Geometrie, pythagoräischer Lehrsatz, Winkelsumme eines Dreiecks und so weiter, das hat ihn fasziniert. Weil es für ihn ein Ausdruck war, Gesetzmäßigkeiten in der Welt zu finden hinter dem, was man sieht, sozusagen mehr zu sehen und das ganz konkret zu fassen.

Wir haben das ja alle irgendwo. Wir würden die Welt nicht verstehen, wenn wir nicht auch das Unsichtbare der Welt, das heißt die Zusammenhänge, wie sie gesetzmäßig zusammenwirken, erkennen zu können. Große Naturforscher sagen das auch. Naturgesetze, was ist das? Naturgesetze sind etwas Geistiges in der Natur. Und das bestimmt, wie das äußere Geschehen halt funktioniert. Aber wenn dieser Hintergrund nicht wäre, wäre es komplettes Chaos. Oder bis in die Erscheinung der Materie. Also der Physiker Dürr [Hans Peter Dürr] sagt zum Beispiel, Materie, was ist denn das? Kruste des Geistes – aus! Das Wirkliche ist eigentlich die Gesetzmäßigkeit dahinter und das Kräftespiel, das dadurch entsteht, das dann im Raum erscheint - aber dahinter steht eine Gesetzmäßigkeit. Wenn es die nicht gäbe, wäre es Chaos. Eine gewisse Ordnung, die drinnen ist. Das haben viele Menschen verstanden und das hat auch Rudolf Steiner irgendwo gesehen. Er hat gesagt, es gibt einerseits die Welt, die ich sehen kann und Sehen, Hören, Tasten ist alles damit gemeint. Und es gibt aber auch die Welt, die ich sehen kann. Und die Welt, die ich sehen kann, wäre nicht ohne die Welt, die ich nicht sehen kann. Aber die ich doch in mir, in meinem Bewusstsein erfahren kann. Wie man eben am pythagoräischen Lehrsatz eigentlich nur in sich erfahren kann. Wenn ich es nicht in mir geistig nachvollziehen kann, verstehe ich es nicht. Dann kann ich vielleicht eine Formel auswendig lernen, aber das heißt ja noch nicht, dass ich es verstehe. Sondern wo ich wirklich …  wo der Moment kommt: Jetzt durchschaue ich das Ganze! Jetzt schaue ich durch das Sichtbare in das Unsichtbare hinein.

Durch das Sichtbare in das Unsichtbare hinein schauen - Goethes Naturanschauung beschäftigt Rudolf Steiner 00:14:42

Das hat ihn immer fasziniert. Er hat hinter jeder Blume, hinter jedem Gewächs, das draußen ist, hinter den Tieren immer mehr gesehen und mehr gesucht. Und wie es schon vor ihm Goethe zum Beispiel gemacht hat, der sich sehr intensiv mit der Natur beschäftigt hat. Aber eben nicht nur so: Ich erkläre es halt wie eine Maschine im Grunde die Natur, also das heißt rein materiell, sondern ich schaue Zusammenhänge. Die Zusammenhänge, die gesetzmäßigen Zusammenhänge im Großen machen viel mehr aus, als die Analyse, die Zerlegung des Details. Das war Goethe widerlich, wenn man Pflanzen studiert, indem man die Blätter alle zerzupft, alles zerlegt und dann abzählt, wie viele Dinge da drinnen sind. Er wollte die lebende Pflanze sehen. Wie sie sich verwandelt, wie sie sich verändert im Laufe ihres Wachstums, wie sie sich verändert, wenn sie in Höhenlage mehr hinaufkommt, wie sie sich verändert, wenn mehr trockenes Wetter ist, trockenes Klima ist, wenn mehr feuchtes Klima ist. Ein und dieselbe Pflanze - sie verwandelt sich. Metamorphose nannte das Goethe. Ich spreche deswegen so ausführlich darüber nicht, weil ich so viel über Goethe sprechen will, aber Rudolf Steiner hat sich später sehr intensiv mit diesem Goethe beschäftigt und insbesondere mit der goethe’schen Art, die Natur anzusehen.

Und Goethe hat immer seine Naturforschung, sei es im Pflanzenreich mit der Metamorphosen Lehre, sei es in der Farbenlehre, wo er ganz auf die Erscheinungen der Farben und wie es … in welchen Verhältnissen sie zueinanderstehen, aus dem hat er seine Farbenlehre aufgebaut. Und irgend sowas wie die Annahme von Wellen, elektromagnetischen oder Lichtteilchen, die fliegen, wie es der Newton gemeint hat, das hat er für absurd gehalten. Er hat gesagt, das sehe ich nicht, das erlebe ich nicht. Ich schaue die Sachen zusammen, ich will mit der Farbe in Verbindung sein. Ich will mich nicht total trennen von ihr, sondern ich will mich eigentlich verbinden mit ihr. Und das wollte Rudolf Steiner auch, sich mit den Sachen verbinden, aber auch sich gegenüberstellen können, beides. Beides zu können, die Brücke zu finden. Und das ist, glaube ich, für uns Menschen alle wichtig. Und das ist auch eines, was in der Waldorfpädagogik wichtig ist: Lernen, ganz was Eigenständiges, ganz bei sich zu sein. Weil nur, wenn man ganz bei sich ist, dann kann man aus Freiheit heraus, aus eigenem Willen, aus eigener Entscheidung heraus das Leben gestalten. Dann muss ich ganz zu mir kommen. Aber wenn ich die Welt dabei verliere und die anderen mich nicht mehr interessieren, dann werde ich zum reinen Egoisten. Ich muss mich auch ganz verlieren können in die Welt. Verbinden können mit den anderen Menschen, mit der Natur, mit jeder Blume von mir aus, sich verbinden können mit den Tieren, mit den Vögeln, mit dem Sonnenlicht, das glitzert, mit dem Sternenhimmel, sich ganz verbinden können. Also so ein gewisser Rhythmus ist drinnen.

Das hat Goethe gehabt und das hat auch Steiner gehabt, aus eigenem Erleben irgendwo. Und das Schicksal hat ihn dann eben später dazu geführt, dass er sich sehr intensiv gerade eben mit Goethes wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt hat. Die insofern auch spannend sind, weil - was wenig bekannt ist, was aber selbst Charles Darwin, der große Begründer der Evolutionslehre, irgendwo auch anerkannt hat und auch erwähnt hat - dass Goethe ein Vorläufer ist. Goethe hat nämlich genau das gesehen und vielleicht in manchen Dingen sogar noch lebendiger und genauer gesehen als manche nach ihm. Weil er erstens einmal gesehen hat, die Verwandtschaft aller Lebewesen auf Erden, aller beseelten Lebewesen insbesondere, vom kleinsten Tier bis zum Menschen hinauf. Und da ist kein Bruch drinnen, wie die … alle haben gesagt, der Mensch ist ganz was anderes. Aber organisch gesehen gehört er zu dem Ganzen dazu.

Als der Mensch in der Welt auftritt, beginnt sehr schnell der Werkzeugbau - der Anfang der Technik 00:19:05

Alles da, alles da! Der Unterschied ist nur, die Tiere sind einseitig spezialisiert. Sie können irgendwas immer wesentlich besser als es der Mensch kann. Der Mensch kann von allem ein bisschen was. Das ist der Unterschied sozusagen. Er ist für nichts besonders bevorzugt und wenn er dann ins Leben tritt, muss er halt sorgen, dass er sich Kräfte dazu entwickelt, dass er vielleicht Werkzeuge erschafft. Das machen die Tiere nicht. Sie benutzen unter Umständen manche Tiere durchaus Gegenstände, die sie in der Natur vorfinden, als Werkzeuge, aber einen Faustkeil schnitzen oder so, das Zuschlagen, das macht kein Tier. Man kann jetzt sagen, die Biber bauen natürlich ihre Dämme, die bauen sie, aber sie verwenden auch keine Werkzeuge dazu. Sie bauen die Dämme, sie gestalten die Natur um, aber Werkzeuge bauen sie nicht.

Das Interessante ist, wo der Mensch auftritt in der Welt, da beginnt sehr schnell dann auch der Werkzeugbau. Also das heißt, der Anfang der Technik. Das ist nämlich das Interessante. Es gehört von Anfang an dazu und es zieht sich durch. Es wird halt dann im 19. Jahrhundert, in dem Rudolf Steiner aufwächst, steigt es halt so steil an und heute … weiß ich nicht, geht es schon durch die Decke durch. Aber es gehört offensichtlich zum Menschen dazu, weil die Natur ihn im Grunde zu einem, körperlich gesehen im Vergleich zu anderen Wesen in der Natur, schwachen Wesen gemacht hat, eigentlich einem unentwickelten Wesen. Jedes Raubtier ist geschickter, sich zu ernähren und so weiter. Oder eine Kuh kann Sachen verdauen, die der Mensch nicht essen kann. Das können wir nicht. Also Tiere können bestimmte Dinge viel, viel besser als wir. Wir können von allem ein bissl was, haben aber dadurch die Möglichkeit, uns zu verbinden z. B. mit dem ganzen Tierreich und es zu verstehen. Ein bisschen was davon haben wir von allem auch in uns.

Das ist das, was Goethe so betont hat und worüber dann auch Rudolf Steiner geschrieben hat, als er später studiert hat, wurde er eben auf Goethe verwiesen irgendwo. Sein Hochschullehrer hat sich besonders mit Goethe, als Literaturprofessor allerdings, beschäftigt. Von Naturwissenschaften hat er keine Ahnung. Hat gesagt, ja das machen Sie, Herr Steiner. Später waren sie per Du auch sogar, also: Mach's du! Du machst die ganzen naturwissenschaftlichen Schriften, weil ich sollte herausgeben alle Werke von Goethe, aber ich verstehe von den Naturwissenschaften gar nichts. Also so ist dann später der Rudolf Steiner dazu gekommen, sich mit Goethe intensiv auseinanderzusetzen. Hatte er vorher noch nicht sehr intensiv, er ist auch durch den Schröer [Karl Julius Schröer] im Grunde erst auf den "Faust" z. B. gestoßen, der dann später sehr oft ein Thema bei Steiner auch war. Aber es hat ihn hingeführt, das Leben hat ihn hingeführt.

Matura in Wiener Neustadt, Übersiedlung nach Inzersdorf, Studium der Naturwissenschaften an der Technischen Hochschule in Wien 00:22:42

Steiner hat eben in Wiener Neustadt dann maturiert, also bevor er ins Studium kam, 1879 hat er maturiert. Also Wiener Neustadt ist von Neudörfel nicht sehr weit entfernt. Er ist teilweise zu Fuß gegangen den Weg, vor allem am Abend zurück ist er zu Fuß gegangen, weil kein Zug mehr gegangen ist. Sein Vater war zwar Stationsvorsteher, aber was nützt es, wenn kein Zug mehr kommt. Also das heißt, da ist er mindestens eine gute Stunde heimgegangen und im Winter, oft durch hohen Schnee geräumt wurde dort natürlich nichts, sondern durch den Schnee gestapft, durch.

Ja, dann kam also nach der Matura wieder eine Übersiedlung, die Familie ist nach Inzersdorf übersiedelt. Und der Steiner hat sich eingeschrieben auf der Technischen Hochschule. Und hat studiert - keineswegs Philosophie, sondern Naturwissenschaften. Also vor allem Physik, Chemie, Biologie und er wollte eigentlich eine Ausbildung machen zum Realschullehrer. Er ist ja selber auch in eine Realschule gegangen, nicht in das Gymnasium. Hatte zur Folge, dass er dann, als er in Wien studiert hat, eben auch nicht den Doktortitel in Wien machen konnte. An der Technischen Hochschule ging das nicht. Das ging nur, wenn man Griechisch und Latein hatte in der Schule, also wenn man aus einem Gymnasium gekommen ist, dann konnte man auch einen Doktortitel erwerben.

Steiner reichte seine Dissertation in Rostock ein, da es in Wien nicht möglich war. Voraussetzung für die Goethe-Arbeit war der Doktortitel 00:24:22

Das hat er dann später nachgeholt, aber an der Universität Rostock. Da ist er einfach ein paar Tage hingefahren, hat die Doktorarbeit eingereicht, die haben das genommen. Er hat einen besonderen Professor gehabt, da hat er dann über ein philosophisches, erkenntnistheoretisches Thema gesprochen. Heute geht das alles nicht mehr so leicht, aber damals ging das. Also in Rostock oben hat er das gemacht. Da war er, glaube ich, drei Tage dort, dann hat das glänzend bestanden und hatte dann auch seinen Doktortitel.

Den brauchte er nämlich, weil durch seine Beschäftigung mit Goethes naturwissenschaftlichen Schriften und Herausgabe dieser naturwissenschaftlichen Schriften, gemeinsam mit Schröer - hat er eben für den Verleger das bearbeitet und herausgegeben - und das hat ihm sozusagen den Ausweis gegeben, mitzuarbeiten an der großen Weimarer Goethe-Ausgabe. Also Goethe hat ja in Weimar gelebt und eben gerade zu der Zeit, als Rudolf Steiner eben auch an der Universität war, kam die Initiative, eine Gesamtausgabe aller Werke Goethes zu machen, bis zum kleinsten Notizzettel hinein. Und dafür hat man Mitarbeiter gesucht und natürlich aber war gefragt, dass ein akademischer Grad da ist. Den hatte Steiner zu der Zeit noch nicht, also musste er eben was tun und darum hat er dann in Rostock es geschafft, dort seine Dissertation unterzubringen. Und das war die Voraussetzung, dass er dann dort in Weimar mitarbeiten konnte.

Übersiedlung nach Weimar. Arbeit an der großen Goethe-Gesamtausgabe 00:26:04

Also so in den 1890er Jahren ist er nach Weimar gegangen und hat dort gelebt, hat dort dieses reiche künstlerische Leben auch erlebt, interessante Personen kennengelernt, mit denen er gesprochen hat. Er lernte zum Beispiel Ernst Ernst Haeckel kennen. Ernst Ernst Haeckel war in Deutschland der Vertreter der neuen materialistischen Evolutionslehre und Rudolf Steiner hat sich sehr dafür interessiert, weil Goethe eben das auch drinnen hatte, allerdings auf eine etwas andere Art.

Aber Rudolf Steiner hat immer die verschiedenen Seiten zusammengeschaut. Also sozusagen, manche gehen mehr in die Objektivität, manche gehen mehr in das, was man nur im Inneren erleben kann. Und Gesetzmäßigkeiten kann man nur im Inneren geistig erfassen. Da muss ich tätig werden. Kein Naturgesetz steht irgendwo auf einem Stein drauf. Da muss ich Dinge zusammenschauen können und in mir das Gesetz finden. Die Gesetze des Falls, wie da die Beschleunigung wirkt oder so. Ich kann das anschauen, ich kann vielleicht das dann irgendwann messen, aber da muss ich erst eine Idee dazu haben, wie ich das alles tue. Das ist ein weiter Weg. Uns kommt es heute so selbstverständlich vor. Man sagt … ja, Naturgesetze, da brauche ich ja nur schauen, ist objektive Beobachtung. Aber ohne Denken, eigenes Denken drinnen, wach sein, erkennen, was in den Phänomenen, die da draußen sich abspielen, als Gesetzmäßigkeiten steckt, das kann ich nur erkennen, wenn ich geistig aktiv werde. Und das Spannende ist aber, die Natur ist nach solchen Gesetzmäßigkeiten gebaut, nach gewaltigen Gesetzmäßigkeiten gebaut. Und sie ist unheimlich kreativ.

Hinter der Natur steht die ordnende Kraft des Geistes. Die haben wir auch in unserem Denken und darum können wir die Welt erkennen. Weil diese Kraft auch in der Welt waltet 00:28:02

Etwas von der geistigen Tätigkeit des Menschen ist eben auch kreativ zu sein. Ich muss einfallsreich sein. Und trotzdem mich, gerade wenn es in den Naturwissenschaften ist, aber an den Tatsachen orientieren. Ich kann nicht sagen, ich stelle irgendein Gesetz auf und die Natur muss sich halten dran. Ich muss schon das Gesetz selber finden, aber ich kann es nur finden an der Beobachtung. Aber hunderttausend Menschen, Millionen Menschen haben das vorher schon gesehen und haben halt nur … aha, da fällt was runter. Der Newton war der Erste, der das genauer betrachtet hat und dann eine erste Formulierung des Gravitationsgesetzes zum Beispiel gebracht hat. Aber nur weil er innerlich aktiv war. Alle anderen, die nicht aktiv waren, haben nichts gesehen. Und hat es vielleicht auch nicht interessiert.

Also das ist die geistige Seite der Welt. Also wenn man später davon spricht, Rudolf Steiner hat sich mit der geistigen Welt beschäftigt und so weiter. Ja, wo ist die? In uns erleben wir sie. Und nirgends sonst. Also es hat mit Geistern und Gespenstern, die irgendwo herumgeistern, nichts zu tun. Und selbst wenn man mal von Engeln oder was spricht, ist das auch nicht wirklich irgendwas, was dort durch den Raum flattert. Sondern das muss ich in mir erleben. Wenn ich es dort nicht erlebe, dann erlebe ich es gar nicht. Aber ich kann es erleben in seiner Wirkung in der Welt. Wenn man es kann. Aber im Prinzip hat es jeder in sich so viel mehr Gesetzmäßigkeiten noch in der Natur zu erkennen. Und Goethe war eben auch einer, der erkannt hat, ja, was wir im Denken erfinderisch machen, das liegt der Natur zugrunde. Die macht das! Sie denkt eigentlich ununterbrochen, aber nicht als Mensch, sondern als Natur. Sie ist unheimlich kreativ. Und ich muss schauen, dass ich nachkomme mit meiner Kreativität, um das zu erfassen, was dort wirkt. Aber es ist eigentlich ein Gleiches. Und man braucht es sich ja nur anschauen, den Reichtum der Natur, der Pflanzen, der Tiere. Ich meine, das sind Wunderwerke, alles. Und nur aus Chaos allein, durch Zufall allein, kommt es nicht zustande in Wahrheit.

Dadurch kann ich es in Wahrheit nicht erklären. Ich weiß, die materialistische Evolutionslehre versucht es dann aus dem zu erklären, okay - die Natur würfelt halt irgendwie was zusammen und wenn von Hunderten und Millionen eins einmal funktioniert, das bleibt halt dann über, das überlebt und der Rest geht zugrunde. Aber trotzdem, da muss dahinter eine gewisse ordnende Kraft stehen. Und die haben wir in unserem Denken und darum können wir die Welt erkennen. Weil diese Kraft auch in der Welt waltet. Das sind nicht nur unsere Hirngespinste, sondern eigentlich die Gesetzmäßigkeit der Natur können wir bewusst erfassen. Sie tut sozusagen unbewusst, wenn man so will. Die Pflanze, das Tier, der Hase, der Igel, der Regenwurm ist sich seiner Gesetzmäßigkeiten nicht bewusst. Aber sie stecken in ihm drin, sonst könnte er gar nicht leben. Und da steckt sehr viel drinnen und noch viel mehr, als wir heute schon so im Durchschnitt erfassen können im Grunde. Weil heute, und das ist das große Verdienst der Naturwissenschaft, der, ich sage einmal, materialistischen Naturwissenschaft. Was meine ich mit materialistisch? Das heißt, sie beschäftigt sich mit alledem, was im weitesten Sinn materiell ist oder zumindest Materie ähnlich gedacht wird. Selbst das Licht, sind es halt Lichtquanten oder was. Also es ist irgendwas wie äußere Energie, aber ist an der Grenze zur Materie. Tatsächlich hat Einstein ja dann gezeigt, man kann Masse, also Materie in Energie umwandeln und auch umgekehrt. Also es kann auch aus Licht oder Strahlungsenergie, kann auch Stoff entstehen. Und so sei es, sagen heute die Kosmologen oder was, so sei es beim Urknall gewesen, bei der Entstehung unseres Universums. Aber mit der ordneten Kraft, ja, ich nenne es halt einmal des Geistes, so würde es Steiner nennen. Oder nennen wir es, wenn wir es religiös bezeichnen wollen, nennen wir es das Göttliche, etwas Höheres. Wie auch immer.

Das sind Dinge, die Rudolf Steiner auch sehr bewegt haben. Aber, wie gesagt, er hat sich immer sehr intensiv auch gerade mit der Technik und mit den materialistischen Naturwissenschaften beschäftigt. Er wollte beides sehen. Weil nur, wenn ich da hineinträume in die Welt und im Geistigen alles durchgehe und studiere und nicht wirklich konkret hinschaue, dann werde ich auch auf nichts kommen. Ich brauche beide Seiten. Das ist ganz wichtig.

Goethes Urpflanze 00:33:16

Ja, und aus dieser Beschäftigung, auch eben gerade mit dem materialistischen Denken, haben viele dann gesagt, ja, der Steiner, man weiß gar nicht, wieso der dann später zu so fantastischen, ja geradezu esoterischen Ideen gekommen ist. Weil kurz vor der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert beschäftigt er sich intensiv mit materialistischen Themen, studiert eben den Haeckel, diskutiert mit dem, immer wieder setzt sich auseinander und kennt es von der Pike auf. Und sagt sich aber auch eben in Kenntnis von Goethe, der das ganz anders gesehen hat, den hat das Materialistische überhaupt nicht interessiert, sondern er ist hineingekrochen.

Ich sehe die Pflanze vor mir. Die Pflanze, das Leben der Pflanze ist die Urpflanze. Und die sehe ich. Aber im Geist. Nicht vor mir draußen. Ich sehe sie in jeder Pflanze. Es war einer der Impulse, warum er seine italienische Reise angetreten hat. Also dann im Botanischen Garten ist es ihm, irgendwann in Palermo unten, wie Schuppen von den Augen gefallen, er hat immer die Urpflanze äußerlich gesucht. Selbst Goethe hat sie äußerlich zunächst gesucht. Es muss irgendwo die einfachste Pflanze geben, von der sozusagen alle sich ableiten. Aber dann ist er draufgekommen, nein, nein, das was wirklich dahintersteckt, die Urpflanze, die muss ich geistig fassen. Und wenn ich sie so konkret fasse, dann kann ich auch in meiner Fantasie Pflanzen ausdenken, in Hülle und Fülle, und zwar solche, die leben, wirklich leben könnten. Das heißt, ich werde in meinem Geistigen so beweglich, so exakt zugleich und so künstlerisch gestaltend auch zugleich, dass ich das nachvollziehen kann.

Ein Gespräch zwischen Goethe und Schiller: Von der Idee zum inneren Erleben 00:35:21

Und da gibt es ja das berühmte Gespräch zwischen … auf das Rudolf Steiner sehr oft eingeht, zwischen Schiller und Goethe, die ja Freunde waren. Manchmal problematische Freunde, weil wie sie einander kennenlernten … waren sie sofort … also Schiller ist mir verhasst, mag ich nicht. Und Goethe ist schon sehr eigenartig, sagt der Schiller.

Also es hat lang gebraucht, aber sie haben doch ein gleiches Bedürfnis gehabt, eben das Geistige in den Dingen auch irgendwo zu sehen. Aber Schiller war trotzdem ein sehr kritischer Denker und hat dann gesagt, also Goethe schildert ihm seine Urpflanze und sagt, das ist eine sehr interessante Idee, die Sie da entwickelt haben, das gefällt mir viel besser, als was mir da die ganzen Botaniker erzählen. Weil das Zerrupfen der Pflanzen und Abzählen der Blätter, wie viele Staubblätter da drinnen sind, das finde ich grässlich, alles zerlegen erst und dann es dadurch erklären, sondern es im Gesamten zu sehen. Also eine interessante Idee, die Sie da haben! Und dann wird der Goethe fuchsteufelswild und sagt: Das kann man lieb sein, dass ich Ideen habe und sie mit Augen sehe! So konkret nämlich hat er sie erlebt, die Urpflanze, in seinem Inneren Erleben. Und dann sieht er sie halt auch in jeder äußeren Pflanze. So lebendig ist es in ihm. Wie ein Kaleidoskop kann es verwandeln, Leben in dem drinnen. Also eine künstlerische Tätigkeit, aber rein im Bewusstsein.

Die Einseitigkeit der modernen Wissenschaft: Das Rätsel des Bewusstseins 00:36:57

Und warum erzähle ich das alles? Weil wir heute, glaube ich, eine große Einseitigkeit haben. Wir sehen das Äußere und merken gar nicht, dass da eine zweite Seite dazugehört, nämlich unser Bewusstsein. Wir tun so als gäbe es das eigentlich nicht. Und das ist heute für die Wissenschaft das größte Rätsel in Wahrheit. Wir haben unheimlich viel Kenntnisse über die Gehirnstruktur, über die Nerven, über alles Mögliche. Wir können nachmessen: Aha, da hat einer Au geschrien, da leuchtet irgendeine Nervenzelle auf, da wird es elektrisch irgendwo. Aber wir merken nicht, dass das alles äußerlich ist. Es erklärt das Bewusstsein überhaupt nicht. Warum werde ich bewusst, wenn da irgendwas aufblitzt? Und wenn woanders was aufblitzt, kriege ich es bewusst nicht mit.

Wo kommt das her? Das ist das große Rätsel, das sich schon seit dem 19. Jahrhundert im Grunde … immer wieder sagen Wissenschaftler, es ist unverständlich. Zur Zeit, naja, als Rudolf Steiner studiert hat, gab es den Emile Du Bois-Reymond, das war ein französischer, nein eigentlich ein deutscher, aber mit französischen Wurzeln, Gehirnforscher im Grunde. Der hat sich damit beschäftigt und gesagt, ja Bewusstsein, also das kann man nicht verstehen, man kann nicht verstehen, warum es einer bestimmten Anzahl von Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoffatomen nicht völlig gleichgültig sein soll, wie sie gelegen sind, wie sie liegen werden und wie sie jetzt gerade liegen. Man versteht es nicht. Wie kommt es überhaupt zu einem Erleben?

Künstliche Intelligenz und Bewusstsein. Das Auftauchen des Ich-Bewusstseins beim Kind um das dritte Lebensjahr 00:38:50

Wir haben heute großes Thema: Künstliche Intelligenz! Und manches kann die künstliche Intelligenz … Zusammenstellungen machen, ja da ist eine gewisse Intelligenz durchaus drinnen. Man muss nur im Hintergrund wissen, sie kann nichts anderes als die Gedanken verwenden, die Menschen einmal gedacht haben und die irgendwo in schriftlicher Form niedergeschrieben wurden. Also selber denkt sie in Wahrheit gar nichts. Aber sie kann glänzende Ergebnisse zustande bringen, heute bereits. Bewusstsein? Hat sie Bewusstsein? Braucht sie dazu Bewusstsein? Um Daten zu kombinieren, in neuer Form wieder hervorzubringen, brauche ich kein Bewusstsein. Warum haben wir es? Wozu brauchen wir es?

Wir haben das so selbstverständlich. Und das fängt aber beim Kind schon an im Mutterleib im Grunde. Da ist sehr deutlich schon ein Bewusstsein für die Stimme der Mutter, für den Herzschlag, für alles mögliche. Es ist noch kein Ich-Bewusstsein, kein Bewusstsein, wo sich das Kind der Welt gegenüberstellt. Das dauert. Das dauert. Also in den ersten Lebensmonaten, sogar in den ersten Lebensjahren, etwas um das dritte Lebensjahr kommt dann bei vielen Kindern ganz bewusst, auch wenn man es später vielleicht nicht mehr erinnern kann, das Erlebnis: Ich stehe der Welt gegenüber. Ich bin da und das alles bin ich nicht. Das ist fremd. Ich kann mich noch unheimlich genau an den Moment erinnern, wo das war. Das war ziemlich genau an meinem dritten Geburtstag, wahrscheinlich exakt sogar gewesen sein. Ich stehe da, Dämmerung, ziemlich düster ist es. Ich bin im November geboren, also da war es schon ziemlich finster. Da stehen Papa, Mama, Großeltern, Onkel, Tante, alle stehen da und ich stehe da, der kleine Zwerg und denke mir, die alle bin ich nicht. Ich bin anders. Ich bin irgendwie was Eigenes. Man kann das noch nicht so als Erwachsener formulieren, so in abstrakten Gedanken. Als Kind tut man das nicht so. Aber die Empfindung war ganz stark. Ich bin das alles nicht. Alles nicht. Nicht einmal das - bin ich. Da ist ein Erleben in mir und das ist ganz was anderes.

Dann sind wir dort, worum es geht. Dort fängt das Geistige an in uns. Das ist etwas, was dem Äußeren, auch den Materiellen die Gesetzmäßigkeit gibt, die zum Beispiel uns in unserem Leben, uns unseren Lebensweg irgendwo gibt. Wie wir uns im Leben, wie wir uns das Leben organisieren, wie wir bestimmte Vorlieben entwickeln, bestimmte Sachen, wo wir sagen, da bin ich begabt, das will ich machen, das muss ich machen. Und das hat nichts nur mit den alltäglichen Sachen zu tun, sondern wirklich, da steckt etwas dahinter. Jeder Mensch ist einzigartig. Und wenn man sich die Biografie jedes Menschen anschaut, dann ist da immer eine gewisse Gesetzmäßigkeit zu bemerken drinnen. Selbst in den Sachen, die einen ganz unvermutet treffen. Die sind sogar die interessantesten.

Ein persönlicher Weg zur Anthroposophie: Sprachgestaltung als Einstieg 00:42:24

Also ich erzähle Ihnen, wie ich zu Rudolf-Steiner und zur Anthroposophie gekommen bin: Einfach dadurch, ich hatte Hemmungen, vor Menschen zu sprechen. Ja, völlig, völlig! Also schon in der Schule um jedes Referat habe ich mich gedrückt. Ich bin immer schwer krank plötzlich geworden und dann ist Gott sei Dank der Schulschluss gekommen. Für meine Noten war das nicht immer ideal, aber ich bin dieser Panik entkommen, vor Leuten, vor der Klasse - brrr - nein! In Chemie ja, da habe ich mich sicher gefühlt, aber in allen anderen - brr - habe ich mich zurückgezogen. Und irgendwann habe ich mir gedacht, so geht das nicht weiter! Du wirst Chemiker, studierst Chemie und willst eigentlich sogar in einer Hochschule das vertreten, da musst du aber reden können vor den Leuten. Also da musst du dich wagen, dort hinzustellen.

Also bin ich in einen Kurs gegangen und bin zufällig … Hefterl kriegt in der Post, Volkshochschule, Kurs für Sprachgestaltung und Rhetorik. War gleich ums Eck bei mir die Volkshochschule, wo ich damals gewohnt habe … gehst hin! Das war der Kurs von Dr. Rössel-Majdan [Rössel-Majdan], der hier diese Schule begründet hat. Dort bin ich hingegangen, war gar nicht gleich bei ihm, sondern bei seinen Assistenten und wir haben halt Sprachübungen gemacht. Und das Erstaunliche, nach drei Abenden habe ich mich schon immer darauf gefreut, was zu sprechen vor Leuten. Immer mehr, immer mehr. Die Begeisterung ist gewachsen und ich habe eigentlich nicht mehr verstanden - wieso hast du dich vorher nie getraut? Das ist ja was Wunderschönes!

Hinter jedem Laut steckt ein Erlebnis und eine gewaltige Kraft 00:44:01

Und ich habe noch etwas bemerkt, ich habe die Sprache ganz anders entdeckt. Hinter jedem einzelnen Laut war ein Erlebnis, ein tiefes Erlebnis, was mir vorher überhaupt nicht bewusst war. Man spricht halt und man weiß halt vom Kopf her, was man sagen will, ja. Aber dass da in jedem Laut eine gewaltige Kraft drinnen liegt, das habe ich plötzlich … hat sich mein Bewusstseinshorizont erweitert. Das kann man im Sprechen selber miterleben. Ich kann mir zuhören, ich kann merken, spüren, was die Laute tun in mir. Sie formen mich geradezu. Jeder Konsonant ist eine Formkraft, in jedem Vokal liegt eine bestimmte Melodie gerade, eine Musik drinnen, die eine bestimmte Seelenstimmung ausdrückt. Da liegt etwas drin. Sprache ist nicht nur Information. Das ist sie auch, aber das ist wirklich das Allerwenigste. Das ist das karge Gerüst, das ist von einem Fisch die Gräten, aber nicht mehr. Sondern da ist so viel drinnen. Und damit war klar, da steckt etwas drinnen.

Durch Anthroposophie das Leben verstehen. Von der Weisheit und Einzigartigkeit des Menschen 00:45:16

Von Anthroposophie war nirgendwo die Rede, also Anthroposophie ist das, was Rudolf Steiner halt dann später entwickelt hat, als seine Lehre vom Geistigen, das in der Natur, im Menschen überall waltet. Und wo der Mensch eine zentrale Rolle spielt, der Anthropos, darum heißt es Anthroposophie, also die Weisheit vom Menschen, wenn man so will. Dass wir uns selber verstehen. Mit beiden Seiten, bis ins Materielle, aber auch bis ins Geistige, bis ins Seelische, bis in die Lebenskräfte. Weil - was brauchen wir alles? Wir brauchen was Physisches, was Stoffliches, sonst wären wir nicht da. Und der Boden muss auch da sein. Wäre blöd, wenn er da nicht wäre.

Aber Leben - ja, Biochemie, kann man alles studieren, das ist sehr weit und sehr spannend und sehr interessant - aber erklärt es wirklich schon das Leben? Oder ist das nur die Spitze eines Eisberges? Wir sind weit, weit davon entfernt, wirklich das Leben ganz zu verstehen. Die Formen, die sich bilden, warum diese Verwandlungen gehen. Und wir tun es aber ständig. Wir tun es ständig, weil unser physischer Leib ist ja nicht wie bei einer Statue, dass die einmal so geboren … und so bleiben wir halt. Nein, es ist ständig ein Stoffwechsel. Wir geben ja ständig, und sei es nur durch die Atmung, durch das Schwitzen - Verzeihung - und durch alle möglichen anderen Ausscheidungen, durch die Abschuppung der Haut, wir geben immer wieder Stoffliches ab, nehmen Neues auf und es fließt im Grunde durch uns durch. Manchmal bleibt ein bisschen mehr hängen, gut, dann werden wir halt ein bisschen breiter, kann ja auch vorkommen.

Aber trotzdem, das ist eigentlich nicht Wirklichkeit, wenn ich das so auffasse wie einen Gegenstand, wie eine Statue eben. Sondern dauernd nehmen wir auf und geben ab. Es fließt eigentlich durch. Und die Gestalt ist eigentlich nur eine, die durch diesen ständigen Fluss erhalten wird. In dem Moment, wo dieses Fließen, dieses Durchfließen der Stoffe aufhört - und zwar eben ein ganz geordnetes Durchfließen. Das kann halt nicht so willkürlich fließen, sondern das formt und es verändert uns. Wir bauen als Kind am allermeisten an uns. Das ist nicht nur die Genetik. Da spielt schon eine gewisse Rolle, dass gewisse Vorgaben eben sind. Wir Menschen haben so die gleiche Grundform irgendwo und haben das Besondere, dass wir die aufrechte Haltung haben können und dergleichen. Aber trotzdem, jeder Mensch ist individuell. Das sieht man man einem äußeren Beispiel in den Fingerabdrücken, die man hat, in den Linien, die drinnen sind oder auch auf den Fußsohlen oder sonst wo. Aber das geht durch und durch. Das haben wir überall, in allen Organen drinnen. Auch unsere Leber ist unsere Leber. Und die des Nachbarn hat andere Abdrücke sozusagen, im Feinbau. Im Groben kann ich sagen, ja, gleiche Funktion, gleiche Teile drinnen irgendwo. Aber im Detail individualisiert, absolut individualisiert. Und am stärksten da oben, das Hirnkastl. Wir arbeiten … jedes Mal, wenn wir denken, bilden wir neue Verknüpfungen.

Neuroplastizität und Bewusstsein; Nicht das Gehirn denkt. Wir bauen das Gehirn durch unser Denken 00:49:06

Das ist ja heute ein riesiges Thema in der Gehirnwissenschaft, in den Neurowissenschaften. Man spricht von der Neuroplastizität. Also wir bauen ununterbrochen, mit jedem kleinsten Gedanken, den wir denken, bauen wir unser Gehirn. Sodass ich mich schon manchmal frage, wer denkt? Weil die meisten denken heute, das Gehirn denkt. Ich wage das umgekehrt zu haben. Wir bauen das Gehirn durch unser Denken. Und so passiert es nämlich in Wahrheit. Beim Kind, das hat, wenn es heranwächst, noch im Mutterleib, viel, viel mehr Nervenzellen da oben. Und dass es wirklich ausreift, da wird einmal das meiste, ich sage es jetzt bildlich, weggemeißelt. Es sterben eine riesige Anzahl an Nervenzellen, die müssen weg. Zuerst ist ein Überfluss da und der wird bereinigt. Millionen von Nervenzellen sterben ab. Viel mehr ist dann im ganzen Leben noch. Da passiert auch viel. Also wir lernen im Leben mit immer weniger Hirn auszukommen. Ja, ist ja auch interessant. Ist aber so.

Aber das Interessante ist, wir bauen. Es gibt keinen Gedanken oder auch keine Emotion, die nicht seine Spuren hinterlässt. Und wenn das durch unser Bewusstsein durchgeht, es verändert aber auch unser Gehirn. Und es verändert jedes Organ. Überall, wo die Nerven hingehen, aber auch in den Muskeln. Alles. Alles, was wir fühlen, was wir empfinden, was wir denken, verändert uns. Und das hat einen gewaltigen Einfluss auch auf unsere Gesundheit zum Beispiel. Auf Krankheit und Gesundheit. Auch das ist etwas, was Rudolf Steiner damals schon sehr ergriffen hat und daher dann auch Anregungen gegeben hat für die Medizin und dergleichen. Aber was heute ja auch schon ganz populär ist im Grunde in der Medizin: Psychosomatik. Dass das einen großen Einfluss hat.

Also das Seelische hat einen wesentlichen Einfluss auf die Entstehung schon allein von Krankheiten und auf die Möglichkeit auch sie zu heilen oder sie vielleicht nicht heilen zu können. Sondern da muss das Seelische mitgehen. Wenn es das sozusagen nicht mit will, dann nützen mir die ganzen äußeren Mittel nichts. Und darum kann ein und derselbe Mensch mit dem ein und derselben Medikament wunderbar geheilt werden, weil ein anderer innere Seelenkräfte mitbringt und der andere, dem kann man geben, was man will, es funktioniert nicht. Es ist eben nicht so, dass es wie bei einer Maschine berechnen kann, hundertprozentig wird die Wirkung eintreten. Nein. Ja, es ist sogar so, dass mittlerweile das oft geschmähte Placebo tatsächlich Wirkungen in manchen Fällen erzeugt, weil die Menschen überzeugt sind davon und ihre Seelenkraft aufrütteln: Ah, jetzt werde ich geheilt, jetzt ist alles gut!

Heilung ist im Wesentlichen Selbstheilungskraft des Organismus 00:52:14

Und diese positive Stimmung, die sie aufbauen, dieses Vertrauen, es wird gut werden, mobilisiert die Heilkräfte in sich selbst. Weil Heilung, wodurch passiert Heilung? Eigentlich durch die Selbstheilungskräfte des Organismus im Wesentlichen. Wenn die nicht mit tun, dann wird nichts funktionieren. Ich kann natürlich durch äußere Sachen irgendeinen fehlenden Stoff ergänzen oder es unterstützen, aber wenn die eigene Selbstheilungskräfte nicht mit tun, nutzt mir das alles gar nichts. Das kann ich nicht von außen erzwingen. Das liegt in uns drinnen, das Leben liegt in uns drinnen. Und es macht einen großen Unterschied, ob ich das anspreche sozusagen in mir, oder ob ich warte, ich bin krank, bitte repariert mich. Das funktioniert nicht sehr gut. Wenn der Lebenswille nicht da ist, man kann es auch den Lebenswillen nennen, dann wird es nicht funktionieren oder schlechter funktionieren.

Bewusstsein und Lebenskräfte: Was wir im Bewusstsein erleben, arbeitet ganz intensiv auch an unserem Körper 00:53:25

Und das hängt damit zusammen, weil was wir im Bewusstsein erleben, ganz intensiv auch an unserem Körper arbeitet. Das heißt, es geht stufenweise weiter in die Lebenskräfte. Es ist zunächst im Seelischen, es geht aber weiter in die Lebenskräfte und die kommen in Tätigkeit oder nicht. Also das heißt, Lebenskräfte, jetzt meine ich damit einfach die Ordnung dieser ganzen Stoffesströme, wenn man so will, die da durch uns immer wieder durchgehen und dass die in einer ordentlichen Form, wie sie uns angemessen ist, sich wieder einfinden. Weil es zieht ja durch die ganze Zeit. Wir sind keine Sekunde unseres Lebens einfach ein fester Gegenstand, der so ist und so bleiben wird, sondern mit jedem Atemzug geht das schon. Also im Kleinen machen wir da das, was wir im Großen machen. Das Kind wird geboren mit dem ersten Schrei im Grunde, mit dem ersten Atemzug, mit dem ersten Schrei und wir gehen mit dem letzten Atemzug. Das letzte Aushauchen. Aber wir machen das im Kleinen tagtäglich. Was heißt tagtäglich? Minütlich. Sekündlich fast. Es geht durch. Und allein wenn man sich das bewusst macht, sieht man einfach wie lebendig, was wirklich das Leben ist. Da kriegt man zumindest eine Ahnung einmal.

Die äußere Naturwissenschaft reicht nicht, um den Menschen und das Leben in der Natur zu erfassen 00:55:01

Damit sage ich jetzt nichts gegen die äußere Wissenschaft. Ich bin selber Naturwissenschaftler. Also ich kenne die Seite und die ist wichtig. Keine Frage. Aber es reicht nicht. Es reicht nicht, um den Menschen zu erfassen. Es reicht nicht, um das Leben in der Natur zu erfassen. Es ist wunderbar, die Hilfsmittel, die man heute gefunden hat, die ganzen, wenn man sie anschaut, die Netzwerkpläne unseres Stoffwechsels, das ist hochkompliziert. Es ist unheimlich spannend. Aber es ist anders als beim technischen Produkt, bei einer Fabrik oder was. Weil dieser Netzwerkplan unseres Stoffwechsels - da ist eine Fabrik nichts dagegen, im Grunde. Und trotzdem reicht das nicht aus, um wirklich das Leben zu verstehen. Sondern da muss ich eintauchen. Ich muss selber lebendig werden im Grunde. Und das liegt an uns. Da müssen wir mittun, in Wahrheit.

Leben wirkt in uns, man kann es mit-erleben. Im Bewusstseinsseelenzeitalter geht es darum, uns der Lebensvorgänge bewusst zu werden 00:56:02

Also wir stehen heute, oder Steiner spricht davon, dass wir heute im Bewusstseinsseelenzeitalter liegen. Also viele Dinge, die früher in den vergangenen Zeiten mehr unbewusst, mehr selbstverständlich aus der Tradition, aus der Überlieferung, aus dem Gefühl heraus, aber aus einem dumpfen Gefühl gemacht haben, dass wir das heute lernen sollten, immer bewusster zu begleiten, zu verfolgen. Wenn man nur anfängt damit, kriegt man schon eine Ahnung davon, was zum Beispiel Leben wirklich bedeutet. Wie das wirkt in uns. Und man kann es miterleben. Es ist eine ganz konkrete Wahrnehmung. Durchaus eine ganz sinnliche Wahrnehmung. Aber man kann es fühlen.

Und das ist wichtig. Man fühlt, wie sich die Lebensströme ändern. Beispiel Gedächtnis. Wir spielen viel Theater, man muss also Rollen lernen. Und jeder kennt, dass eine gewisse Portion geht - und mehr geht an einem Tag nicht. Man ist satt. Und man ist wirklich satt. Ich merke das, ich spüre das wirklich, wie eine Sättigung. Ich bin überfressen. Und sonst wird es wieder auskotzen, sozusagen, im Grunde. Und das wirkt auch tatsächlich, das hat einen Einfluss, bis auf die Verdauung und dergleichen.

Sehen Sie, das sind so Dinge, die Rudolf Steiner erkannt hat, die er erleben konnte. Man sagt, "geschaut" hat, er war Hellseher. Das könnte theoretisch jeder, man muss nur aufmerksam werden. Das ist nichts Komisches, hat nichts mit Tischerlrücken oder Sonstigem zu tun, sondern es heißt nur wach werden für das, was in uns tagtäglich passiert, was wir machen, ohne dem wir gar nicht leben könnten. Und wir verschlafen es.

In den Sprachlauten sind Formkräfte enthalten. Jede Sprache ist kulturell geprägt durch eine gewisse Gemeinsamkeit eines Volkes, die Welt zu erleben 00:58:14

Was ich vorher mit der Sprache gesagt habe, was sich da tut. In den Sprachlauten sind Formkräfte drinnen. Das sind wieder Formkräfte, die mit unserer Menschenform was zu tun haben. Das ist nicht zufällig. Man kann sagen, ja es gibt so viele Sprachen auf der Erde und die sind alle so unterschiedlich. Ja, ja, aber sie haben trotzdem auch ein Gemeinsames. Das Wort Baum ist was anderes als das Wort Tree. Und beide sind richtig. Baum, das ist ein Baum mit einer riesigen Laubkrone. Das ist sicher kein anderer Baum. Tree vielleicht schon eher. Ja, anderes Erleben, anders angeschaut.

Auch dieser Reichtum in der Welt ist so wichtig. Man kann die Welt von verschiedensten Perspektiven anschauen und einer sieht halt mehr dieses strenge Gerüst und die Äste, die da rausschießen. Und das drückt sich in der Sprache aus. Das sind nicht einfach willkürliche Bezeichnungen. Das ist ja auch in den Sprachwissenschaften so. Naja, das ist alles im Grunde willkürlich. Willkürlich erfunden ist es eben nicht. Ist es nicht! Da liegt der Mensch drin, da liegt das Volk drin, in dem die Sprache lebt, die gewisse gemeinsame Empfindungen haben, eine gewisse Gemeinsamkeit in der Art, die Welt zu erleben. Wenn man mehr an der Küste, wo die Wellen sind und die Dünen sind oder was, wird die Sprache anders, als wenn ich im Hochgebirge bin. Wenn ich in Tirol bin, in den Tiroler Bergen - kh-kh-kh - alles kantig-eckig, weil draußen alles kantig-eckig ist, werde ich nachahmend im Grunde innerlich auch bis in die Sprache hinein kantig-eckig. Aber dann erlebe ich etwas von der Natur auch mit und erlebe, wie ich in Verbindung stehe damit. Und wie ich das erfahren kann. Und da wir das alle tagtäglich in Wahrheit machen und in der Sprache überall drin haben, brauchen wir eigentlich nur mehr, unter Anführungszeichen, "aufwachen" dafür. Für das, was wir eh tagtäglich tun.

Instinktive Selbstheilung der Tiere und geistige Ordnung in der Natur 01:00:29

Und das ist auch bis in die Heilung hinein. Die Tiere haben das ja auch, Tiere haben Instinkte, wenn ein Vogel eine falsche Beere oder was ein Giftiges gefressen hat, das weiß … weiß …vom Kopf her weiß er es nicht, aber vom Instinkt her frisst sie dann etwas, was zur Heilung beiträgt. Und das funktioniert. Das heißt, zum Arzt kann es nicht fliegen, der Vogel. Das wird nicht zustande kommen. Wenn man zu Hause einen hält, wird man vielleicht zum Tierarzt gehen. Aber in der freien Natur gibt es das nicht. Und die Tiere können das, ganz selbstverständlich. Wir haben es komplett vergessen. Wir haben unsere Instinkte verloren und … zum großen Teil ist es ja vielleicht auch gut, weil die Tiere sind damit aber auch gebunden auf einen ganz bestimmten Weg. Weil der Instinkt gibt uns keine Freiheit. Der Vogel frisst das Heilmittel sozusagen, ob er will oder nicht. Das ist keine freie Entscheidung. Sondern der Instinkt führt ihn hin und er kriegt gar nicht mit, dass das etwas Besonderes ist. Funktioniert halt so in der Natur. Ist Ausdruck des Geistes in der Natur, spricht der Ordnung in der Natur. Das ist schon interessant, dass es eigentlich in der Natur immer zum Gift auch das Heilmittel irgendwo gibt. Irgendwo gibt es das immer. Die Natur ist was Ausgewogenes in Wahrheit. Natürlich riesig … riesig viel größer ist, wie wir Details erfassen können. Aber wir können sehr viel lernen eben von den Tieren. Und wir können manches von dem, was die Tiere haben, auch an selbstverständlicher Selbstheilung, weil sonst könnten sie gar nicht existieren in Wahrheit, weil Krankheiten kommen dort auch wieder sicher. Manche Tiere sterben, viele sterben, viele finden aber auch Heilung. Weil der Instinkt sie dorthin führt, was sie tun müssen, um die Heilung anzuregen, in Wahrheit anzuregen.

Weil wenn es der Organismus nicht selber tut - der ist der Arzt, in Wahrheit. Der ist der wirkliche Arzt. Und Heilung heißt im Grunde, ich unterstütze diesen Arzt. Das heißt, wenn ich äußerlicher Arzt bin, sollte ich das im Grunde unterstützen. Das haben früher schon manche Ärzte gut gewusst, wie sie den Menschen unterstützen müssen, dass seine Kräfte angeregt werden. Und dann gibt es vielleicht ein paar Pulverln auch dazu, die er brauchen kann. Aber die alleine machen es nicht.

Also - da in dieses Lebendige hineinzugehen - und in der Waldorfpädagogik geht es uns zum Beispiel darum, diese lebendige Verbindung mit der Natur, mit der Welt überhaupt zu finden. Sich zu verbinden. Und trotzdem zugleich auch wieder zurücktreten zu können und zu sagen, ich bin was anderes. Ich stehe der Welt gegenüber. Im Sozialen ist es so wichtig. Einerseits, ich stehe da. Und ich sage durchaus, ich will dieses und jenes. Und wenn du was anderes willst, ist das deine Sache. Aber bitte zwing mir nicht deines auf. Ich weiß, was ich will.

Intuition: Das konkrete seelisch-geistige sich Verbinden mit Menschen, Tieren, Pflanzen in der sozialen Verbindung zum Mitmenschen 01:03:51

Aber ich muss auch Verständnis für den anderen entwickeln. Das heißt, mich in ihn hineinversetzen können. Loslassen, mich ganz und eigentlich mich verlieren. Geradezu in dem anderen. Mal sich fühlen, wie ist es, der zu sein. Aber dann wieder natürlich zu mir selbst zurückzukommen. Aber den anderen wirklich, wie soll ich sagen, von innen her verstanden zu haben. Das ist das, was man gemeinhin nennt Intuition. Das ist aber nicht jetzt Bauchgefühl, sondern das ist ein ganz konkretes sich verbinden mit einem anderen Menschen, mit einem Tier, mit einer Pflanze, von mir aus sogar mit einem Kristall, mit einem Mineral oder was. Das heißt, seelisch, geistig mich verbinden mit dem, in diese Dinge einzutauchen.

Und zur Ergänzung dann natürlich eben auch das haben mit dem rein Materiellen, mit dem Toten im Grunde auch umzugehen. Warum tun wir das so in unserer Welt? Weil wir eigentlich jetzt erst so richtig lernen müssen, uns zu trennen. Deswegen haben wir die Naturwissenschaft, wie sie ist: Wir stehen da, es muss objektiv sein. Was ich über die Natur aussage, muss objektiv sein. Ich bin eigentlich unbeteiligt. Ich schaue es halt äußerlich als Gegenstand an. Damit kann ich in Wahrheit nicht einmal einen Kristall verstehen, wirklich verstehen. Ich kann seine Geometrie verstehen. Aber halt! Geometrie, da muss ich aber, dass ich Geometrie überhaupt haben kann, muss ich innerlich tätig werden. Die Geometrie sehe ich nicht außen. Ich sehe sie außen, das Dreieck oder die Pyramide oder so, nur deswegen, weil ich sie innerlich bilden kann. Sonst sehe ich es nicht.

Das ist das Große, was das Kind lernen muss. Am Anfang schon. Wenn es langsam anfängt sich aufzurichten. Vom Krabbeln oder zu schauen, als erstes zu schauen, räumlich zu schauen. Riesige Leistung! Zuerst sieht das Kind nichts räumlich. Hell, Licht, tut weh in den Augen. Dann ein gedämpftes Licht, ah angenehm, da ein rundes Gesicht, ah das ist angenehm das Licht, das ist die Mama. Aber sehe ich noch nicht, Kopfgesicht, wirklich, das Kind. Wir können uns an die Zeit natürlich auch noch nicht erinnern, weil wir können uns erinnern an sich nur an die Zeit ab dem Moment, wo man dieses Erlebnis - egal ob man sich jetzt später erinnern kann oder nicht - hatte, ich bin was anderes als alles, das rundherum. Der Moment der Trennung, das zu erleben und das erstmals aber auch durchaus nicht als schlimm oder schrecklich zu empfinden, im Gegenteil. Es gibt dann auch so, ja eben die eigene Individualität, das ist ja der erste Funke. Es ist also ein großes Erlebnis, aber es ist zugleich auch eine gewisse Einsamkeit da. Die gehört halt auch dazu, Individualität zu sein. Das heißt nicht Teil einer Herde oder Horde oder sonst was zu sein, das heißt nicht nur Teil einer Gemeinschaft zu sein, sondern auch ganz auf sich gestellt irgendetwas zu sein. Das fängt so ums dritte Lebensjahr an, deutlich an. Dann kommt da mit der Zeit das Ja, ich will das! Dann sagen die Kinder auch Ich zu sich. Nicht "Franzi will" oder so in der dritten Person zu sprechen, sondern ganz deutlich "Ich will"! Will ich unbedingt haben. Ja, müssen wir durch sozusagen irgendwie.

Rudolf Steiner: Übersiedlung von Weimar nach Berlin um 1900. Leben in Künstlerkreisen und Versuch, die Werke Nietzsches zu ordnen und herauszugeben 01:07:57

Ja, also das sind alles so Dinge, mit denen sich Rudolf Steiner beschäftigt hat. Er hat sich mit dem Geistigen in den Dingen beschäftigt. Das war dann die große Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, als er dann von Weimar weggegangen ist. Die Weimarer Ausgabe war fertig. Er ging dann nach Berlin, hat sich dort eingelebt, hat die Künstlerkreise besucht, alles mögliche. War als Redakteur verschiedener Zeitschriften dort tätig. Also eher zunächst ein ziemlicher Hungerleider Job, muss man sagen. Er wollte eigentlich an die Universität gehen, hat aber dort keinen Posten bekommen. Also hat so gearbeitet einmal.

Hat sich beschäftigt, übrigens nach der Weimarer Ausgabe noch mit Nietzsche, mit der Herausgabe der Werke Nietzsches, hat er mitgearbeitet. Vor allem zu ordnen, das Nietzsche-Archiv … ist allerdings … lernte Nietzsche noch vor seinem Tod kennen. Allerdings war Nietzsche damals schon dem Wahnsinn verfallen, wenn man so will, also nicht mehr ansprechbar. Er ist halt am Sofa gelegen und hat in die Leere geschaut, aber er konnte ihn jedenfalls noch erleben. Und 1900, glaube ich, ist er dann auch wirklich gestorben, der Nietzsche. Und eben … Rudolf Steiner hat noch seine Schriften … und geordnet, ist aber dann in Konflikt gekommen mit der Schwester von Nietzsche. Also Elisabeth Förster-Nietzsche. Dass er dann irgendwann gesagt, das interessiert mich nicht mehr, da mache ich nicht weiter. Wenn ich so sage, will sie wieder alles anders haben. Also wer tut es jetzt, dann tu dir es selber. Und dann ging er eben nach Berlin und hat sich dort eingelebt. Und das waren anfangs auch finanziell schwere Zeiten, weil von dem Zeitschrift Herausgeben, die noch dazu eine Literaturzeitschrift war, das hat nicht die Massen, die das kaufen. Also es war sehr schwierig davon leben zu können, von diesen Dingen.

Einladung von der Theosophischen Gesellschaft. Dort fand Rudolf Steiner die Offenheit für Geistiges 01:10:20

Und dann wurde er eingeladen von der Theosophischen Gesellschaft. Die Theosophie - Gottesweisheit irgendwo. Also die Theosophen sind in Indien bzw. Amerika entstanden. Da gab es die Madame Blavatsky, die sehr viele Schriften verfasst hat dazu. Selber eben auch geistige Erlebnisse hatte und alles Mögliche. Jedenfalls man hat Steiner eingeladen dorthin. Dachte er, ja gut, wenn sie mich haben wollen, gehe ich halt einmal hin - und einen Vortrag über Nietzsche zu halten. Und der ist sehr gut angekommen.

Und eines hat er gemerkt, zu diesen Menschen, die dort versammelt waren, kann man etwas offener sprechen als zum durchschnittlichen Publikum. Sie sind für Geistiges interessiert. Man muss denken, es ist eigentlich Hochblüte schon des materialistischen Zeitalters. Also wenn man nicht nur in diese Denkweise sich hält und etwas darüber hinausgehen will, dann sagt die Mehrheit: Nein! Es ist heute noch immer fast so. Außer ein paar, die dann ins Esoterische wegschwirren irgendwo und abheben. Aber diese Seite zu finden, das Innere und das Äußere, das Geistige und das Physische, das Materielle und das Seelische und so weiter, beides zusammenzuschauen und dann erst den ganzen Menschen zu haben. Und auch in der Natur die ganze Natur zu haben.

Regenwürmer und biologisch-dynamische Landwirtschaft. Eine Art Bewusstsein waltet auch in Tieren, Pflanzen und Mineralien 01:11:58

Eben auch im Tier wirkt etwas Leben. Es wirkt aber auch Bewusstsein drinnen. Allerdings anders als bei Menschen, weil es sich nicht, bis auf wenige Ausnahmen so trennen kann von der Welt. Also die meisten Tiere sind quasi eins. Sie erleben sehr stark was. Also so ein Regenwurm durch die feuchte Erde, der muss unheimliches Wohlgefühl haben. Ja! Und an dem spürt er, wo wird es noch wohliger. Und dort kriecht er hin und lüftet die Erde dadurch. Aber da ist ein ganz starkes Empfinden da. Ein ganz einseitiges Weltbild des Regenwurms ist relativ überschaubar. Bei uns wird es etwas komplizierter, aber es ist da. Es geht sogar weiter. Das ist nämlich auch eine Art des Bewusstseins. Dieses Bewusstsein, das der Regenwurm hat, das ist so - pfff, sag ich mal - wie ein Traumbewusstsein. Es träumt … mmmh … würden wir dazu machen. Es spürt, schmeckt, empfindet diese Qualität der Erde. Und er leidet, wenn es trocken wird. Und das lenkt ihn. Und da erkundet er seine Welt und geht seiner, ja im Grunde wichtigen Arbeit für die Natur fort.

Das ist ja ungeheuer, was so Regenwürmer tun und was der Unterschied ist. Das sind Dinge, die Rudolf Steiner auch sehr deutlich studiert hat. Und tatsächlich also, da gibt es mittlerweile schon viele Studien, biologisch-dynamische Landwirtschaft und die Anzahl der Regenwürmer im Boden. Die sind um ein sensationelles Maß größer bei biologisch-dynamischer Bewirtschaftung als bei herkömmlicher Düngung und herkömmlicher Bewirtschaftung. Das kann man wirklich ganz objektiv auch messen und beobachten und abzählen halt, wie viele Regenwürmer sind da, wie viele Regenwürmer sind dort. Das kann man schon zeigen. Aber wichtig ist halt auch, das wirklich ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was so ein Regenwurm zum Beispiel erleben könnte.

Ja, wie sogar Pflanzen Bäume miteinander kommunizieren. Da ist zwar nicht einmal mehr ein Traumbewusstsein da, aber sie leben ihre Mitwelt mit. Das ist auch eine Art von Bewusstsein. Wir würden sagen, das ist das Bewusstsein, das der Mensch im tiefen Schlaf hat. Jetzt würden Sie sagen, im tiefen Schlaf weiß ich aber nichts. Und trotzdem ist es eine Bewusstseinsart, die aber ganz ganz dumpf ist. Und da spielt etwas hinein. Da spielen gerade wichtige Prozesse sich zum Beispiel in unserem Organismus ab, die mit der Verdauung, mit der Heilung und so weiter zu tun haben. Die sind nämlich am wenigsten tätig, wenn wir hellwach am Tag sind. Da tun sie zum Beispiel unsere Selbstheilungskräfte ja relativ schwer.

Im Schlaf, dann versetzt man ja unter Umständen einen Patienten in einen längeren Tiefschlaf, weil da beschäftigt sich das alles nur mehr mit dem eigenen Heilungsprozess. Konzentriert sich einmal ganz auf das andere. In Wahrheit die Sinneswahrnehmung, ja selbst auch die Denktätigkeit, das sind dauernd auch Zerstörungsprozesse. Na, ins Licht schauen, braucht nur ein bisschen länger ins Sonnenlicht, das sollte man lieber nicht tun, weil es ist sogar gefährlich, es wird sofort verbraucht, nämlich der Sehpurpur und dergleichen. Es entsteht eine Schädigung, ein Schmerz auch dadurch. Also man muss aufpassen und ja nicht, wenn man nur durch ein Fernrohr schaut auf die Sonne. Also dann brennt es wirklich ab. Das heißt, wenn die Sinnesorgane erregt werden, sind durchaus auch Zerstörungsprozesse dabei. Die machen uns aber gerade sehr wach, dann kriegen wir das mit. Also das Bewusstsein hat auch etwas zu tun, es kann bis in den Schmerz hineinkippen. Dann ist es nur so stark, dass wir es nicht mehr differenzieren, nicht mehr wirklich fassen können. Und reduziert ist es Bewusstsein, eben auch, was wir mit den Sinnen haben.

Vorträge vor der Theosophische Gesellschaft. Reinkarnation oder Seelenwanderung im Buddhismus 01:16:29

Ja, von dem hat Rudolf Steiner auch viel gesprochen, von den Sinnen. Und hat damals schon zu seiner Zeit - heute kennt man ja auch sonst in den Wissenschaften durchaus wesentlich mehr Sinne als die bekannten fünf Sinne, von denen man sprichwörtlich spricht: Halte deine fünf Sinne zusammen! Also es gibt mehr. Rudolf Steiner spricht von insgesamt zwölf. Will ich jetzt nicht im Detail ausführen, sonst sind wir um Mitternacht noch da, das will ich Ihnen nicht antun. Ich will Ihnen nur so ein paar Lichter geben, womit er sich beschäftigt hat. Ja, also er war bei diesen Theosophen, hat durchaus … eine merkwürdige Gesellschaft, ein bisschen auch sehr steife, sehr viel Adelige auch dabei. Aber sie wollten ihn halt haben und sie haben auch was bezahlt dafür, für die Vorträge. Und man war begeistert von dem Nietzsche-Vortrag und hat ihn gleich eingeladen zu den nächsten Vorträgen. Und dann ist gleich eine Vortragsserie daraus geworden. Und vor allem, was ihn aber begeistert hat, er hat Leute gefunden, die sich diese Dinge auch anhören. Die so nicht ganz der Mainstream waren, sondern die einen geistigeren Hintergrund hatten, aber er hat ihnen auch nicht die Freude gemacht, so ganz davon zu fliegen, wie es bei manchen Leuten, die sich mit dem Geistigen beschäftigen, gern der Fall ist.

Er hat etwas sehr Bodenständiges eben gehabt. Das war wahrscheinlich schon von Kind auf, weil er schon von Kind auf eben mit der Natur diese intensive Beziehung hatte und mehr halt gesehen hat, als vielleicht andere gesehen haben. Aber das könnte jeder sehen, man muss nur aufmerksam sein. Es ist nix … kein Hokuspokus dahinter. Man muss nur wach sein. Es liegt nur an der Wachheit oder Nicht-Wachheit und nichts anderem im Grunde. Bei den Theosophen hat er halt dann interessierte Menschen gefunden. Er hat gemerkt, er kann anders sprechen dort. Aber er hat auch gemerkt, diese Theosophen haben einen sehr einseitigen Einschlag halt von den östlichen Lehren, also Buddhismus, Hinduismus, alles auf das aufgebaut. Und da sind wunderbare Dinge drin, also die hinduistische Mythologie, die indische Mythologie, da sind gigantische Dinge drinnen, aber es ist auch eine gewisse, wie soll ich sagen, Weltferne da, eine gewisse Weltfremdheit drinnen in diesen überlieferten Lehren. Und das buddhistische Meditieren und so, wie es damals war, also ein Wegheben, sich eigentlich auflösen im Nirwana irgendwo.

Und das hat Rudolf Steiner gesehen nicht als Aufgabe unserer Zeit, sondern wir sollten eigentlich Geistiges nützen, um hier auf Erden wirklich zu wirken, nicht zu sagen, ich bin froh, dass ich weg bin und dass es, wie es ja im Buddhismus ist, Lehre der Wiedergeburt, Reinkarnation, eigentlich eine Art von Seelenwanderung. Es ist eigentlich anders, weil Rudolf Steiner hat dann auch von der Reinkarnation gesprochen hat, dass man sich auch die Frage stellt, ist diese Idee nämlich durchaus im Abendland auch aufgekommen. Werden Sie nicht wissen wahrscheinlich, aber Lessing, Gotthold Ephraim Lessing, der große Dichter, hat ein großes Werk geschrieben über die Entwicklung des Menschen und er stellt sich die Frage, also die "Erziehung des Menschengeschlechtes", nennt er es, wie passiert die? Wie passiert die?

Die Reinkarnationslehre ist eine abendländische Erfindung 01:20:33

Wenn ich den Menschen beobachte … ja, er bringt gewisse Erbanlagen mit natürlich, aber das erklärt mir seine individuellen Fähigkeiten, seine individuellen Lebenspläne und dergleichen nicht. Wo kommt das her? Zufall? Das war für ihn keine Erklärung. Nein! Das bringt sich der Mensch aus früheren Erdenleben mit. Er geht durch alle Epochen im Grunde durch und lernt dort etwas und er kommt wieder. Bereichert mit neuen Fähigkeiten, die daraus entstanden sind - nicht Wissen einfach vom Kopf, das können wir nicht mitnehmen. Aber Fähigkeiten entstehen. Also sehr interessanter Gedanke, nämlich insofern nachher interessanter Gedanke, wenn man es mit dem Evolutionsgedanken zusammensieht. Evolution funktioniert nur dadurch, dass Menschen, Tiere, Pflanzen auch immer wieder sterben, aber immer wieder kommen, aber nicht in alle Ewigkeit in der gleichen Art, sondern sie verwandeln sich, sie ändern sich. Was wir heute an Blumen, an Pflanzen haben, was wir heute an Tierarten haben, wird in 100.000 Jahren oder in einer Million Jahre anders ausschauen. So wie es anders ausgesehen hat, wenn wir in die Vergangenheit zurückgehen. In der letzten Kaltzeit unserer Eiszeit, in der wir momentan drinnen stehen - wir stehen ja mitten in einer Eiszeit drinnen, nur in einer Warmphase, die eigentlich schon ziemlich darauf lauert, dass sie wieder in die nächste Kaltphase übergeht. Weil es gibt so im Moment einen Rhythmus zwischen 15.000 und 20.000 Jahren.

Also das heißt, wenn ich bis zur letzten Kaltzeit zurückgehe, das war so etwa 7.000 bis 8.000 vor Christus ungefähr, dass die zurückgegangen ist, die Kaltzeit, jetzt sind wir in der Warmzeit, Warmzeiten sind immer Blüte der Kultur, Blüte des Lebens. Und dann geht es wieder in eine Kaltzeit. Dann zieht sich wieder alles zurück und dann kommt es danach wieder neu hervor. Also es sind große Rhythmen im Leben drinnen. Und solche Rhythmen sind im Leben immer drinnen, also das heißt, es ist Sterben und Neukommen. Immer wieder. Das ist sozusagen der vergrößerte Prozess dessen, was wir tagtäglich, minütlich, sekündlich mit unserem Stoffwechsel machen, einatmen, ausatmen, wir geben etwas weg, lassen es in die Welt hinaus zerflattern und nehmen wieder was zu uns.

Wir werden eigentlich mit jedem Atemzug ein bisschen neu geboren, wenn wir einatmen und wenn wir ausatmen, sterben wir ein bisschen und erneuern uns. Es ist ein ganz leiser Verwandlungsprozess. Wir sind eben nicht einfach ein Gegenstand wie eine Statue, die höchstens verrosten kann oder vom Wetter angegriffen wird. Nein, sondern wir tauschen ununterbrochen aus. Und das gibt uns die Chance, auch uns selber bis ins Körperliche hinein weiterzuentwickeln. Im Kleinen, das ist im Kleinen.

Stellen Sie sich das jetzt im Großen vor, mal wirklich ganz das abzulegen, weil es vielleicht nicht mehr entwicklungsfähig ist in der Form, sondern wir brauchten schon was anderes - wiederzukommen. Das ist so in etwa der Grundgedanke, den Lessing hatte. Wenn wir mit der Körperlichkeit, die wir uns erworben haben, nicht mehr weiterkommen, sondern eine ganz andere brauchen, die unseren weiterentwickelten Fähigkeiten angemessen ist, dann lege ich ihn ab, komme aber wieder. Und dann baue ich mir mit einen Organismus, der meiner Individualität, meinen entwickelten Fähigkeiten entspricht. Und so geht es durch die Menschheit durch. Und dadurch entsteht eigentlich der Kulturfortschritt. Nicht äußerlich nur. Natürlich wird äußerlich auch was überliefert, aber diese äußere Entwicklung der Kultur geht ja nur dadurch, dass Menschen da sind, die ganz was Neues hineinbringen.

Jede Kultur bringt neue Dinge hinein. Es ist nicht immer nur das Gleiche, sondern da gibt es Entwicklungssprünge drinnen, Entwicklungsmomente drinnen. Und das bringen wir Menschen hinein in die Kultur. Ja sicher, durch wen sonst entsteht es, es entsteht, fällt nicht vom Himmel. Wir müssen es tun. Und plötzlich kommt eine Generation, die hat ganz andere Ideen. Und macht etwas ganz anderes. Wo vorher alle sagen: "Um Gottes Willen, was fällt denen ein?" Und dann kommt man darauf, das hat es aber gebraucht. Das hat die Welt um einen großen Schritt weitergebracht. Wir brauchen nicht immer von der guten alten Zeit reden. Die war meistens nicht so gut und es liegt an uns, die Zukunft noch besser zu machen. Also das steckt dahinter.

Diese Idee hatte Lessing und diese Idee hat auch Rudolf Steiner vertreten, aber eben gerade im Gegensatz zu dem, wie es in den östlichen Religionen vertreten wird mit dem Bewusstsein: Dann aber heißt es ja, du und wieder hereinkommen, nicht! Geh weg und komm nie wieder. Das ist ja sinnlos irgendwo. Du entwickelst dich weiter, du hast hier eine Aufgabe, verbinde dich mit der Erde. Und daher ist eigentlich die wirkliche, die positive Reinkarnationslehre, ist eigentlich total eine abendländische Erfindung. Keine Morgenländische. Und es ist eigentlich alles das, was im Morgenländischen halt auch als Reinkarnation bezeichnet wird, eigentlich mehr Seelenwanderung. Wenn man stirbt, geht man halt dann in verschiedene Bereiche. Kann sein, dass man auf Erden wieder geboren wird, aber man kann auch woanders herumschweben, bei den Göttern, bei den Devas oder bei den Suras oder Asuras. Gibt es verschiedenste Abstufungen oder man kann zu den mehr höllischen Geistern runtergehen. Das wird alles als Inkarnation gezählt. Halt eine Station, die die Seele macht. Der Buddhismus verschärft es, wenn er sagt, weg mit dem Quatsch, löst euch auf im Nirvana. Im Nichts sozusagen. Damit seid ihr aber für die Welt im Grunde nicht mehr vorhanden.

Schöpferisch sein heißt, schaffen aus dem Nichts. Auch das ist ein Aspekt des Ich-Impulses, dieses eigentlich nicht zu Fassende 01:27:38

Das Nirvana, das Nichts, ist schon was Tolles. Weil schöpferisch zu sein, wirklich kreativ zu sein, heißt schaffen aus dem Nichts. Nicht, weil … ah da, die Kunstströmung verändere ich ein bisschen, mach es ein bisschen anders. Nein, sondern ich nehme vielleicht irgendwas Altes, aber es kommt ein ganz neuer Impuls hinein.

Das ist das, was zum Beispiel die KI nicht kann. Sie kann mischen, alles mögliche. Sie kann Stile von verschiedenen Malern miteinander verwurschteln und man denkt, das habe ich noch nie gesehen. Aber so ein Schritt, wie zum Beispiel Picasso und Braque zum Kubismus hinzumachen, das heißt, die Perspektive, die man endlich einmal zu Beginn der Neuzeit oder so wirklich gefasst hat - im Mittelalter gab es das nicht. Da waren die Figuren klein, groß, irgendwo völlig unräumlich. Jetzt kommt die Perspektive, die Welt so, wie ich sie wirklich mit Augen äußerlich sehe. Und dann kommen der Braque und der Picasso und sagen, na weg! Weg mit dem! Ich will die Welt anders sehen. Und weg mit der Perspektive, aber es ist kein Zurück zum Alten, sondern ein Schritt zu was Neuem. Jetzt will ich keine Werbung für einen Picasso machen, die hat er eh nicht mehr notwendig. Aber nur so als Beispiel. Es kommt ganz was Neues und es wird noch viel, viel mehr Neues kommen. Und neue Kunstformen auch. Bis in Anwendung, auch der Technik: Videotechnik, Filmtechnik. Kann negativ sein, kann positiv sein. Es gibt gute Sachen, es gibt schlechte Sachen. Es gibt Sachen, die die Menschheit fördern und es gibt Sachen, die sich eher etwas zurückhalten. Je nachdem, welche Impulse drinnen stecken. Aber es geht immer weiter. Es entstehen neue Perspektiven und dieses schöpferische Element, das ist dieses Schaffen aus dem Nichts.

Und von dem spricht Rudolf Steiner sehr oft. Und das ist das, was er meint: Auch das ist ein Aspekt dieses Ich-Impulses. Dieses eigentlich nicht zu Fassende. Wir kennen unser Ego - ich unterscheide das jetzt einmal ein bisschen: Ja, ich will das, ich brauche das, ich muss das, ich muss den dicksten Mercedes und das größte Haus haben und das brauche ich auch noch und das will ich und das. Und ich habe den und den Posten, das bin ich. Das ist alles nicht ich. Das wird irgendwann alles zerfallen. Es bleibt uns allen nicht erspart, dass alles zerflattert und weg ist. Aber da ist noch was anderes dahinter. Ich sage immer, das ist wie das dunkle, schwarze Loch in der Wand. Man sieht es durch Abwesenheit. Da ist ein Zentrum drinnen. Das ist das, was das Kind erfährt um das dritte Lebensjahr herum. Und oft kann man sich nicht erinnern, vielleicht dann oft am Lebensende in den älteren Jahren. Es ist ja interessant, dass man sich im hohen Alter plötzlich wieder an Dinge erinnert aus der Kindheit, die man das ganze Leben lang nicht vor Augen hatte. Und gar nicht, auch wenn man gegrübelt hat - wie war denn das damals? Keine Ahnung. Und dann kommt sowas wieder. Taucht wieder auf. Also es geht nichts verloren.

Rudolf Steiners ganzheitlicher Ansatz in der Medizin: Psychosomatik und Homöopathie 01:31:13

Ja, die Zeit schreitet davon. Ich könnte stundenlang reden, aber das will ich Ihnen nicht antun. Es soll so ein bisschen ein Anstoß sein. Rudolf Steiner hat sich mit diesen Sachen beschäftigt. Er hat seine Lehre, wenn man so will, und aus der eben auch jetzt das Waldorfpädagogische kommt, aus denen die biologisch-dynamische Landwirtschaft kommt, aus denen die Anregungen, die er für die Medizin gegeben hat. Er hat viel mit Medizinern zusammengearbeitet. Also er hat nie selber geheilt oder irgendwas, weil er hat kein Medizinstudium gehabt. Er hat gesagt: Das muss ein Arzt machen. Aber wenn du mich fragst, ich kann dir Anregungen geben, Tipps. Schau einmal auf Dinge, wo vielleicht andere noch nichts gesagt haben dazu.

Eben zum Beispiel, dass das Seelische, das Psychosomatische durchaus eine Rolle spielt. Eine wichtige Rolle spielt. Und dass auch Substanzen wirksam sein können in verdünnter Form, in homöopathisch verdünnter Form. Also das kann ich nur bestätigen aus naturwissenschaftlicher Sicht, auch weil zufälligerweise - Rudolf Steiner hat nicht die Homöopathie erfunden, aber er hat sie benutzt, er hat sie verstanden - und ich habe während meiner Studienzeit bei einem Professor gearbeitet, der sich intensiv mit Homöopathie beschäftigt hat, einen naturwissenschaftlich tragfähigen Beweis dafür zu liefern. Nämlich dann, dass eine Wirksamkeit … bei der Homöopathie ist es ja so, dass die Lösung mehrmals verdünnt wird, dann sagt man ja, dann ist ja praktisch nichts mehr von dem Heilmittel drin, das ist reines Lösungsmittel. Ja, ist es. Aber es ist verändert, dadurch, dass es dynamisiert wurde.

Das heißt, mit einer anderen Substanz viele Male, mehrere Male vermischt wurde, geschüttelt wurde. Das ist ja ein sehr wichtiger Prozess, das Schütteln und wie man das tut. Da habe ich selber gemacht, die Unterschiede sind gewaltig, wie man es tut. Und man kann es messen, man kann spektroskopisch messen, weil die Wasser, es bilden sich Wasserstrukturen drinnen, von denen die meisten sagen, die halten ja nicht lang, die halten nur Sekundenbruchteile, Picosekunden nur. Ist richtig. Aber sie formen sich immer wieder neu. Das ist das Interessante. Und dadurch bekommen sie ganz bestimmte spektroskopische Eigenschaften, die zeigen, dass sich da trotzdem immer wieder bestimmte Formen bilden und auflösen, bilden und auflösen. Das kann man im Spektroskop ablesen sozusagen, an welchen Frequenzen, die sensitiv sind.

Wird nicht zur Kenntnis genommen von den meisten, weil es nicht im Interesse vieler Leute ist und schon gar nicht der Pharmaindustrie. Das könnte man ganz viel billiger herstellen und hätte für viele Sachen eine Wirkung. Ich sage nicht für alles, aber da hat man es wirklich mit Lebenskräften zu tun, weil da ist eine Dynamik drinnen. Selbst wie bei den Hochpotenzen, die interessanterweise sogar die am stärksten wirkenden sind. Also die niedrigen Potenzen wirken viel dezenter als die Hochpotenzen, mit denen muss man wirklich aufpassen. Hochpotenzen sind definitiv reines Lösungsmittel, stofflich gesehen, nichts anderes. Aber es ist eine Dynamik drinnen, eine Dynamik, die immer bestimmte Formen reproduziert, aktiv bewahrt sozusagen. Aber eben, sie lösen sich auf, werden wieder hergestellt. Was ganz Interessantes.

Professor Gutmann an der Technischen Universität lebt schon lange nicht mehr. Aber es ist ignoriert worden, von fast allen. Obwohl er einerseits mehrmals für den Nobelpreis vorgeschlagen war, wegen ähnlich gelagerten Sachen, aber halt eben nicht Homöopathie, aber spektroskopische Untersuchungen, wie sich Bindungslängen ändern usw., wie man das nachmessen kann. Also er war da sehr kompetent. Aber über diese Sache redet kein Mensch drüber. Und ich ärgere mich immer, wenn es dann gibt ja keinen wissenschaftlichen Beweis für die Homöopathie. Es gibt sehr wohl welche. Da ist nichts Esoterisches oder Sonstiges dabei. Nichts - wwwh - Hokuspokus! Gar nicht. Einfach ganz nüchtern messen. Und man sieht die Wirkungen, die drinnen sind. Ich meine, wie sich das dann im Organismus auswirkt, ist die nächste Stufe, das zu untersuchen. Aber man sieht eindeutig, also im Lösungsmittel bleiben die Spuren drinnen. Und das haben wir überall in der Natur. Die Natur homöopathisiert dauernd. Wenn ein Fluss durch die verschiedenen Gesteinsschichten sich durchschlängelt, nimmt es etwas mit. Da kommt was hinein, es löst etwas auf und dieser ganze Prozess - die Natur homöopathisiert ununterbrochen. Und das Wasser ist Wasser, aber es hat eine andere Qualität, je nachdem, welche Dynamik es kriegt.

Ein bisschen was kriegt man ja jetzt schon mit, dass die Begradigung der Flussbette nicht das Optimale ist. Also erstens hat man mehr Überschwemmungen, weil es nicht ausschwingen kann, aber auch die Qualität des Wassers ist eine andere. Obwohl es rein stofflich von der Analyse keinen Unterschied macht. Aber die Dynamik, die drinnen ist, ist eine andere. Auch das wird vielfach ignoriert. Viktor Schauberger in Österreich hat da viel gemacht, ganz tolle Forschungen. Aber auch - interessiert niemand. Und wir sollten heute für diese Dinge offen sein. Und dieses offen sein heißt, objektive Wissenschaft sich gegenüberstellen, Objektivität - aber auch Aktivität im Inneren, ganz ins Innere. Und da die Ideen, die Gesetzmäßigkeiten wirklich erleben können. Wenn ich sie selber nicht bilden kann innerlich, dann sehe ich sie auch nicht im Äußeren. Das gehört immer zusammen. Das war, Rudolf Steinert, so das ganz Wichtige, sozusagen mit den Füßen auf der Erde, mit dem Kopf im Kosmos oben. Das alles zusammenzuschauen, zu ahnen, irgendwo. Also das hat er reingebracht. Und diese Offenheit wollen wir irgendwie auch den Kindern in der Schule mitgeben. Dass sie offen sind, dass sie nicht nur einem Mainstream folgen.

Freies Denken und pädagogische Verantwortung als Erfordernis unserer Zeit: Mut zur eigenen Perspektive 01:38:35

Weil bitte, wenn ich mir heute die Zeitungen anschaue, was sie schreiben, es ist eine vorgegebene Meinung im Grunde. Und alle glauben das - und das ist … und das ist. Und das meiste sind Scheinprobleme, die in Wahrheit nur ablenken von den wirklichen. Ich will gar nicht sagen, dass die Journalisten das mit Absicht machen. Aber da ist heute in dieser Medienlandschaft, da ist so ein Zug drin, ganz einseitige Dinge als das einzig mögliche hinzustellen. Und das macht unfrei. Auch wenn wir noch so oft sagen, wir sind frei und wir dürfen eh unsere Meinung äußern. Ja, solange es eh zu dem passt. Ansonsten ist es pfui! Und dann ist heute die soziale Ausgrenzung sehr stark, wenn wer nicht der Meinung ist.

Stellt euch vor, jetzt käme wer - ich würde jetzt gar nicht Plus oder Minus dafür sagen, Klimakrise! Wenn wer sagt, nein, das ist vielleicht ganz anders. Der vielleicht sagt, ja wir stehen jetzt in einer Warmphase drinnen, aber die nächste Kaltphase kommt durch die Natur. Und was ihr für einen Tam-Tam dauernd macht darum, ist so, wissenschaftlich gesehen, nicht richtig. Gibt es genug, die das sagen. Und die sogar sagen, dass mit vielen Maßnahmen, die jetzt wegen des Klimas gemacht werden, man genau das Gegenteil in Wahrheit erreicht. Gibt es genug Untersuchungen. Wie gesagt, ich stehe jetzt weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Aber es ist ganz klar, das eine ist gut und das andere schlecht. Das zieht sich durch alle Medien durch. Und damit ist kein objektives, kein selbstständiges, freies Denken möglich. Ich muss alles hinterfragen können, und sagen, es könnte ja ganz anders sein. Du beweist mir das. Ja, du hast die Gesetzmäßigkeiten, aber du hast vielleicht alles mögliche andere im Umfeld nicht gesehen. Was auch eine Rolle spielt. Ich kann immer so auf die Welt schauen. Mit dem Tunnelblick und den Rest übersehen, nicht hinschauen. Also weitere Zusammenhänge zu sehen. Dann fangt die Möglichkeit zur Freiheit an. Wirklich aus Eigenem zu erkennen. Nicht - alle sagen es, also sage ich es auch. Geh ich mit.

Das ist unserer Entwicklungsstufe, auf der wir stehen, einfach nicht angemessen. Und wirkliche Pädagogik sollte die Kinder, die Jugendlichen darauf vorbereiten, sich nicht beirren zu lassen, in sich selbst die Stütze zu finden, zu sagen, ich kann das irgendwann erkennen. Und dann kann ich mich aus Freiheit entscheiden. Da muss ich nicht in allem Experten sein, fünf Doktorate oder sonst was haben, sondern ein bisschen zusammenschauen, die Dinge. Einmal vor allem durchschauen, wo die Einseitigkeiten drin sind. Bei den besten Dingen sind Einseitigkeiten drinnen. Und das wird heute so gern schwarz-weiß gemalt - gut - schlecht - gut - schlecht. Und was anderes gibt es nicht. Dabei, wenn nur das sogenannte Gute wäre, ich garantiere Ihnen, die Welt geht in die Katastrophe. Weil die Dinge, die wir als schlecht bezeichnet haben, in gewisser Art und in gewisser Weise auch eine Aufgabe. Das ist ein Wechselspiel zwischen den ... Also zum Beispiel nehmen wir an: Leben ist gut, Sterben ist schlecht. Na, wenn in der Natur nichts sterben würde, dann wäre die Erde schon längst kaputt. Stellt euch das vor, nichts stirbt, kein Tier mehr, keine Pflanze, kein Mensch, nichts. Pfff - dann wäre das Leben auf Erden längst erstickt in Wahrheit. Es erstickt dann dadurch an zu viel Leben im Grunde. Zu viel Leben kann schlecht sei, zu viel Leben kann, wenn es wuchert, zum Wuchern anfängt im Organismus - ist es vielleicht auch nicht so gut. Zu viel Leben an einer Stelle. Einfaches, primitives Leben, das immer weiter wuchert, ist nicht so gut.

Es geht darum, auch den Mut aufzubringen, das Wagnis, selber einmal sich die Dinge anzuschauen. Und da muss man nicht Experte auf allen Gebieten sein, sondern ein bisschen einen weiteren Horizont, einfach. Es ist nicht … das heißt, wir wollen hier auch nicht, dass wir nur Spezialisten sozusagen ausbilden. Es gilt auch für die höheren … [unverständlich] heute gibt es nur Spezialisten. Es geht ja eh der Witz um, wir wissen heute immer mehr über immer weniger, über immer kleine Bereiche, bis wir irgendwann einmal alles über nichts wissen. Dann hebt sich das auf irgendwo. Also Spezialisierung ist sicher gut, um in einem bestimmten Feld aktiv tätig zu sein, aber mit dem Weitblick. Wenn ich nur den Tunnelblick habe, dann werde ich auch diesen kleinen Bereich nicht gut machen, weil ich übersehe alles andere. Dort wollen wir hinführen.

Abschluss und persönlicher Zugang zur Anthroposophie 01:44:12

Ja, ich habe lang genug gesprochen, glaube ich. Ich lade Sie herzlich ein, Fragen zu stellen, wenn Sie wollen. Ich weiß, ich habe vielleicht auch ein paar anstößige Sachen gesagt, was Ungewohntes gesagt.

Ansonsten danke ich Ihnen auf jeden Fall für die Aufmerksamkeit. Sie haben es sicher gesehen, ich habe viel erzählt, aber es ist die Spitze des Eisberges, die dahinter ist. Es gibt also viel zu entdecken. Wie gesagt, um es noch einmal zu erwähnen, was mich überzeugt hat, war am Anfang die Sprachgestaltung. Da wusste ich von Anthroposophie nichts. Ich habe die Sprache anders erlebt. Ich habe gestaunt, was da auftaucht, was ich bis jetzt verschlafen habe und ich habe gelernt, damit umzugehen. Ich habe gelernt, mich selber anders anzusehen. Weil was mit der Sprache passiert, passiert mit der Haltung, mit der Gestik. In allem fange ich an, plötzlich mich beobachten zu können, ganz selbstverständlich. Nicht gekünstelt etwas zu machen, sondern in Ruhe mir zuschauen, was passiert denn da eigentlich? Das ist sowas von spannend!

Und bei den anderen Menschen es auch zu sehen. Dann zu erkennen, so vieles, was in den anderen Menschen lebt, was sie vielleicht gar nicht so gern zeigen möchten. Aber verstecken kann man es in Wahrheit nicht. Jeder verrät sich, jeder trägt es in der Miene, in der Gestik, im Klang der Sprache, im Rhythmus, alles drin. Das ist nichts Hellseherisches. Nur hinschauen und aufwachen, beobachten, ist drinnen. Also von dem her hatte ich den Eindruck, da ist eine Sache, die hat Hand und Fuß, das hat Kraft. Und erst vier Jahre später hat mir eine Kollegin im Kurs gesagt, der hält da ... Ja, zwischendurch habe ich vom Rössel [Karl Rössel-Majdan] Kulturgeschichte-Vorträge gehört. Die Geschichte hat mich immer interessiert, die waren hochspannend und lebendig. Und ich habe mir immer gedacht: Fix! Was der da alles erzählt, wo hat der das her? So habe ich Geschichte noch nie gehört, da ist noch was dahinter. Aber keine Ahnung was. Und dann hat mir eine Kollegin gesagt: Du, der hält da noch so andere Vorträge über Anthroposophie. Ich habe gesagt, Anthropo- was? Nie gehört, keine Ahnung. Naja, Anthroposophie, aha, kenne ich nicht. Rudolf Steiner, aha, ja, habe ich schon gehört, Waldorfschulen, habe ich gehört, ist wahrscheinlich eine Schule im Wald, oder so habe ich mir damals gedacht. Mehr hab ich nicht gewusst davon. Gut!

Und sie schenkt mir ein Buch: Goethes Weltanschauung [GA 6]. Und ich muss jetzt dazu sagen - mein Zugang interessanterweise zur Naturwissenschaft und dass ich auch Chemie dann studiert habe, war Goethes naturwissenschaftliche Arbeiten. Mit 15 Jahren habe ich die gelesen, Farbenlehre, Dinge, habe mich Tag und Nacht mit der Farbenlehre beschäftigt, das hat mich so fasziniert. Und dann kam Goethes Faust noch dazu. Der hat mich erst recht fasziniert. Und vor allem Faust Teil 2. Verstanden habe ich nichts, gemerkt habe ich auch nichts, ich habe nur gewusst, es geht mich was an. Und dann schenkt mir die Kollegin zu Weihnachten, weil ich sie immer ein Stückel mitgenommen hab am Heimweg, von Rudolf Steiner, damit du erahnen kannst, was der schreibt: Goethes Weltanschauung! Ich habe zwei Seiten gelesen und habe gewusst, da bin ich zu Hause. Ganz deutlich.

Weil ich mich eh schon vorher damit beschäftigt hatte. und gesucht habe nach dieser anderen Seite irgendwo, die dazugehört. Und das hat mir im naturwissenschaftlichen Arbeiten nicht geschadet, keineswegs. Sondern es hat viel zu einer gewissen Kreativität beigetragen … und … einfach verschiedene Perspektiven zu sehen, auch. Und das gehört zu einer wirklichen Forschung, im strengen äußeren naturwissenschaftlichen Sinn auch dazu. Wir haben heute Katastrophe im Grunde an den Universitäten oder so, die auf Drittmittel angewiesen sind, die das Geld brauchen der Industrie. Und alle Sachen, die erforscht werden, die nicht innerhalb von zwei Jahren vermarktbar sind, werden im Grunde nicht gefördert. Aus! Damit ist aber jede Forschung, die wirklich nach Erkenntnis sucht und nicht nur nach Verkaufszahlen sucht, ist tot. Ist tot! Ich habe das selber erlebt. Wir haben uns dann mit einem Forschungsdings selbstständig gemacht und im Zuge der Corona-Krise haben sie uns dann auch alles zugedreht. Wir haben damals einen Kompromiss gefunden mit vielen Sponsoren und so, dass wir das einigermaßen bestreiten konnten und dann war Schluss. War Schluss. Und jetzt geht nur mehr: Profit in zwei Jahren muss garantiert sein. Es gibt so viel, was eh da ist, da muss man nur ein bisschen was tun, das kann man verkaufen. Was in 50 Jahren ist, interessiert uns nicht.

Aber Wissenschaft, Forschung, die geht auf 50, 100, 200 Jahre. Und irgendwo kommt in dem Ding einmal eine geniale Idee, weil einer es innen erlebt. Und der ergreift es. Und die Welt wird anders im Grunde. So wie sie auch durch die Entwicklung der Technik und durch diese Explosion, die da ist, durch die Naturwissenschaft, wie wir sie heute betreiben: Wie hat das die Welt verändert? Nicht immer nur zum Guten, keine Frage, aber schon auch vieles Gutes. Ich liebe meine Waschmaschine und meinen Herd und so weiter. Durchaus! Mit der Rumpel im Bach muss ich nicht zurück. Nicht wirklich. Wer will, kann ja, aber es ist gut, dass es Alternativen gibt.

Ja, in diesem Sinne. Sonst hör ich nimmer auf. Ja, bitte!

Frage [ akustisch teilweise unverständlich]: Sinngemäß eine Frage zum Thema Viktor Schauberger, der nach Amerika eingeladen wurde und sein Wissen dort lassen musste

W.P.: Ja, verloren ist es nicht. Das mag sein. Im Wahrheit geht nichts verloren, in dem Sinne, dass es irgendwann wieder wer ergreift. Das ist halt nur die Frage, manchmal werden einfach Jahrzehnte, Jahrhunderte vertrödelt, wo man eigentlich schon was Vernünftiges tun könnte, bis man dann darauf kommt: Ach mein Gott, die Altvordern waren blöd! Wieso haben die das nicht erkannt und nicht ergriffen? Aber es fällt uns offensichtlich unheimlich schwer, diese Beweglichkeit im Denken. Sachen, die man für selbstverständlich hält, wo man sagt, na, das kann ja nicht anders sein. Doch, es kann! Es kann und es passiert. Evolution ist auch Revolution. Auch in der Natur. Es stürzt alles, immer weiter, immer weiter, so und dann sterben - wie oft sind ausgestorben fast alle Tiergattungen auf der Erde? Nur um dann - pfff - die nächste Explosion zu haben und neue, ganz neue Lebewesen entstehen mit noch mehr Fähigkeiten, mit noch mehr Reichtum.

Tod und Leben gehören in der Natur zusammen. Aber da braucht man einen langen Atem. Immer wieder kommt da was. Aber wir denken, so und an dem darf sich nichts ändern. Ja, dann gibt es aber keine Entwicklung. Dann stirbt es sicher und dann stirbt es schnell. Weil Leben heißt, neuen Bedingungen sich anpassen können. Beweglich sein. Also das ist was, was wir heute lernen müssen, weil das Tempo, habe ich den Eindruck, der Entwicklung ist rasant geworden im Vergleich zu früher. Früher die Tradition, das war gut, das hat Stütze gegeben und das war 100, 200, 300, vielleicht 500 Jahre fast unverändert. Kleine Nuancen, aber die Denkweise, die Art, wie man tut, bleibt stabil. Heute ändert sich das von Jahr zu Jahr fast. Wenn wir nur schauen, was wir jetzt im 21. Jahrhundert alles schon erlebt haben, wie sich die Welt geändert hat, und wie es schon wieder selbstverständlich ist, vieles. Sei es künstliche Intelligenz zum Beispiel, das wird in kürzester Zeit allgegenwärtig überall sein. Und wir werden lernen müssen, damit umzugehen. Das wird sicher nicht verschwinden und es hat seine Plus und seine Minus, es ist da, es ändert, es ändert das. [Wiedersehen, danke].

Danke. Gut, machen wir Schluss! Danke!

Glossar

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar A

A


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar B

B


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar C

C

Charles Darwin


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar D

D

Denken


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar E

E

Evolution


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar F

F

Faust


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar G

G

Gehirn

Geistiges

… dann wurde er eingeladen von der Theosophischen Gesellschaft […] zu diesen Menschen, die dort versammelt waren, kann man etwas offener sprechen als zum durchschnittlichen Publikum. Sie sind für Geistiges interessiert | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 01:10:20

Geometrie

  • In seiner Autobiografie [Mein Lebensgang] schreibt er … Da habe ich das erste Mal in meinem Leben erfahren, was Glück ist. An der Geometrie, pythagoräischer Lehrsatz, Winkelsumme eines Dreiecks und so weiter, das hat ihn fasziniert | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 00:10:37

Glück

  • In seiner Autobiografie [Mein Lebensgang] schreibt er … Da habe ich das erste Mal in meinem Leben erfahren, was Glück ist. An der Geometrie, pythagoräischer Lehrsatz, Winkelsumme eines Dreiecks und so weiter, das hat ihn fasziniert | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 00:10:37

Goethe


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar H

H

Hochpotenzen

  • … die niedrigen Potenzen wirken viel dezenter als die Hochpotenzen … Hochpotenzen sind definitiv reines Lösungsmittel, stofflich gesehen, nichts anderes. Aber es ist eine Dynamik drinnen, eine Dynamik, die immer bestimmte Formen reproduziert, aktiv bewahrt sozusagen … sie lösen sich auf, werden wieder hergestellt | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 01:31:13

Homöopathie

… eine Wirksamkeit … bei der Homöopathie ist es ja so, dass die Lösung mehrmals verdünnt wird, dann sagt man ja, dann ist ja praktisch nichts mehr von dem Heilmittel drin, das ist reines Lösungsmittel. Ja, ist es. Aber es ist verändert, dadurch, dass es dynamisiert wurde | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 01:31:13


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar I

I


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar J

J


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar K

K


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar L

L


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar M

M


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar N

N

Natur


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar O

O


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar P

P


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar Q

Q


A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | 0-9 | Gesamtglossar R

R

Reinkarnation

Rudolf Steiner

  • In seiner Autobiografie [Mein Lebensgang] schreibt er [Rudolf Steiner] … Da habe ich das erste Mal in meinem Leben erfahren, was Glück ist. An der Geometrie, pythagoräischer Lehrsatz, Winkelsumme eines Dreiecks und so weiter, das hat ihn fasziniert | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 00:10:37

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Schröer, Karl Julius


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Theosophische Gesellschaft

  • … dann wurde er eingeladen von der Theosophischen Gesellschaft […] zu diesen Menschen, die dort versammelt waren, kann man etwas offener sprechen als zum durchschnittlichen Publikum. Sie sind für Geistiges interessiert | Peter, W. Rudolf Steiner 100. Todestag, 2025, 01:10:20

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Alle Folgen auf einen Blick

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Literaturangaben

Rudolf Steiner, Alexandra Riggins: Die sieben apokalyptischen Siegel, Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1;

Rudolf Steiner: Das Christentum als mystische Tatsache und die Mysterien des Altertums, GA 8 (1989), ISBN 3-7274-0080-3;

Rudolf Steiner: Die Apokalypse des Johannes, GA 104 (1985), ISBN 3-7274-1040-X;

Rudolf Steiner: Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes, GA 104a (1991), ISBN 3-7274-1045-0;

Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V: Apokalypse und Priesterwirken, GA 346 (2001), ISBN 3-7274-3460-0;

Emil Bock, Das Neue Testament, Übersetzung in der Originalfassung, Urachhaus, Stuttgart 1998, ISBN 3-8251-7221-X

Einzelnachweise

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